Es gibt kein Grab von Dietrich Bonhoeffer. Vielleicht haben ihn seine Mörder verbrannt, vielleicht war sein Körper auch Teil jenes Leichenbergs, auf den die amerikanischen Soldaten stießen, als sie das Konzentrationslager Flossenbürg befreiten. So wurden die Zelle, in der er seine letzten Tage lebte, und der Hinrichtungsplatz zur Stätte seines Gedenkens in Flossenbürg, wo er am 9. April auf den Befehl Adolf Hitlers erhängt wurde. Heute wird Bonhoeffer als Märtyrer verehrt. Sein Gedicht "Von guten Mächten wunderbar geborgen", verfasst Weihnachten 1944 im Angesicht des Todes, rührt Gläubige und Zweifler. Doch noch 1953 weigerte sich der bayerische Landesbischof Hans Meiser, an einem Gedenkgottesdienst für ihn teilzunehmen - der Mann sei als politischer Widerständler und Verräter gestorben.
"Dietrich Bonhoeffer":Der fremde Märtyrer
70 Jahre ist es nun her, dass der Theologe ermordet wurde. Die Biografie von Charles Marsh fördert Neues aus dessen Leben zutage.
Von Matthias Drobinski
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