Top 5 - Auto-Meldungen der Woche:Ford bremst Raser aus

Ein Jaguar überquert auf dem Hochseil das Londoner Royal Dock, ein Audi Q5 steuert ohne Fahrer quer durch die USA und Ford vermiest Bleifüßen das Rasen: Die spannendsten Meldungen der Autowoche.

Von Felix Reek

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Selbstfahrendes Auto durchquert Amerika

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Quelle: AP

Am Steuer sitzen soll in Zukunft niemand mehr, wenn er denn nicht unbedingt will. Der Computer übernimmt das Steuer, so lauten zumindest die Pläne der Automobindustrie. Bis es so weit ist, sind aber noch viele Tests nötig. In den USA hat der Auto-Zulieferer Delphi jetzt einen Audi Q5 bis unters Dach mit Sensoren ausgerüstet, der selbstständig etwa 5600 Kilometer von San Francisco nach New York zurücklegen soll. Es wäre die längste Strecke, die ein selbstfahrendes Auto in den USA bisher zurücklegte.

Da es in den USA noch nicht in allen Bundesstaaten Gesetze für autonomes Fahren gibt, musste Delphi zunächst Genehmigungen einholen. So ist der Audi zwar selbstständig unterwegs, doch der Fahrer muss aus Sicherheitsgründen immer eine Hand am Steuer behalten. Der Q5 startete am 22. März und legte auf seiner ersten Etappe etwa 610 Kilometer zurück. Eine Woche später soll er an seinem Ziel ankommen.

Linktipp: Top 5 - Die Automeldungen der vergangenen Woche.

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Ford bremst Raser aus

Neuer Ford S-Max kommt im September ab 30 150 Euro

Quelle: dpa-tmn

In vielen neuen Autos blinkt das Tempolimit mittlerweile rot direkt unter der Scheibe. Head-up-Displays sollen dem Fahrer ermöglichen, den Blick nicht von der Straße zu wenden und trotzdem jederzeit zu wissen, welche Geschwindigkeit erlaubt ist. Ford geht in seinem Sportvan S-Max noch einen Schritt weiter. Das Auto zeigt nicht nur die Geschwindigkeit an, es passt sich dieser auch an. Wer zu schnell fahren will, wird ausgebremst, indem das neue System das Gas zurücknimmt.

Der Geschwindigkeitsbegrenzer des Autos filmt per Kamera die Verkehrsschilder am Straßenrand und erkennt so, welches Tempo zulässig ist. Ergänzend nutzt der S-Max die Informationen aus dem Navigationssystem. Ist das System aktiviert, kann die Geschwindigkeit maximal um zehn km/h überschritten werden. Sollte der Fahrer in eine Notsituation geraten und Vollgas geben müssen, deaktiviert sich das Tempolimit des Fahrzeugs vollständig.

Neben dem Geschwindigkeitsbegrenzer hat der Ford S-Max weitere elektronische Assistenten an Bord. Er erkennt so zum Beispiel Fußgänger auf Kollisionskurs, warnt den Fahrer und bremst im Notfall ab. Der Van ist ab Sommer 2015 erhältlich.

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Drahtseilakt für Jaguar XF

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Quelle: AP

Wenn sich am Design wenig ändert, muss es eben der Auftritt richten. Also präsentierte Jaguar den neuen XF auf einem Hochseil über dem Londoner Royal Dock. Am Steuer saß der Stuntman Jim Dowell, der bereits in den James Bond- und Indiana Jones-Reihen agierte.

Dowell legte mit XF auf dem Hochseil übrigens 240 Meter zurück, um zu zeigen, wie leicht die zu 75 Prozent aus Aluminium bestehende Limousine ist. Bis zu 190 Kilogramm weniger als der Vorgänger soll sie so wiegen. Die Fahrt auf eine Waage hätte sicher die gleiche Erkenntnis geliefert.

Technisch lässt der Jaguar wenig Wünsche offen. Den Basis-Vierzylinder-Diesel gibt es mit 120 kW (163 PS) und 132 kW (180 PS), wer mehr Kraft will, wählt den Sechszylinder-Biturbo mit 221 kW (300 PS). Die drei Sechszylinder-Benziner leisten bis zu 280 kW (380 PS). In der sparsamsten Version soll der XF mit 3,9 Liter Diesel auf 100 Kilometer auskommen. Das ist aber wohl eher Wunschdenken. Ab Oktober soll der XF in Europa erhältlich sein.

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Zwei Fahrer, ein Auto, kein Führerschein

Autobahn 2 wird saniert

Quelle: dpa

Spätestens seit Marco Reus sollte auch dem letzten klar sein: Nur weil man ein Auto ohne Führerschein fahren kann, heißt das noch lange nicht, dass man es auch darf. Zu dieser Erkenntnis kamen jetzt auch ein 25- und ein 16-Jähriger, die von einer Verkehrskontrolle in der Nähe des Berliner Bezirks Johannistahl aufgegriffen wurden.

Die beiden Männer waren den Beamten aufgefallen, weil sie auf dem Standstreifen den Fahrer wechselten. Der neue Mann am Steuer erschien den Polizisten allerdings sehr jung und sie verfolgten das Auto. Nach einem waghalsigen Fluchtversuch konnte das Fahrzeug gestoppt werden und es stellte sich heraus, dass beide Fahrer keinen Führerschein besitzen. Auf der Rückbank entdeckten die Beamten zudem zwei sechs und neun Jahre alte Kinder ohne Kindersitz. Auf den 25-Jährigen und den Jugendlichen kommen nun Strafverfahren zu.

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Was passiert mit dem Pirelli-Kalender?

2013 Pirelli Kalender

Quelle: dpa

Es gibt wenig, was so unsexy ist, wie ein Satz Autoreifen. Das muss auch den Verantwortlichen bei Pirelli irgendwann klar geworden sein. Also entwickelten sie eine geniale Marketing-Idee: Für was interessieren sich Männer neben Autos? Genau, Frauen, am besten nackt. So die schlichte Antwort des Reifenherstellers. Aber es sollten nicht irgendwelche Frauen sein, sondern die schönsten der Welt, abgelichtet von den besten Fotografen der Welt, für einen exklusiven Kalender. Denn nichts weckt mehr Begehrlichkeiten als etwas, das man nicht haben kann. Also limitierte Pirelli seinen Kalender und verschenkte ihn nur an ausgewählte Kunden und "Freunde" des Unternehmens. Das verlieh dem Reifenhersteller eine Aura des Luxus.

Seit mehr als 50 Jahren veröffentlicht Pirelli nun diesen Kalender, in dem Frauen wie Sophia Loren, Gisele Bündchen und Heidi Klum posieren. Doch wird es ihn in dieser Form auch weiterhin geben? In dieser Woche gab das Unternehmen bekannt, dass es mehrheitlich vom chinesischen Chemiekonzern Chem China übernommen wird. Die Werte der Pirelli-Aktie schnellten daraufhin in die Höhe. Die Begeisterung der auserwählten Kunden und "Freunde" sank auf einen Tiefpunkt. Denn für erotische Fotografie ist das heutige China nicht gerade berühmt. Tom Tykwers Film Cloud Atlas ließ man 2013 etwa um 40 Minuten kürzen, vor allem wegen expliziter Liebesszenen. Sehen wir im nächsten Jahr also alle Models hochgeschlossen im chinesischen Arbeiterdress? Oder gar die schlimmste aller Varianten: Auf jedem Bild nur schnöde Autoreifen? Hoffen wir, dass es nicht so weit kommt.

Im Bild: US-Model im Summer Rayne Oakes im Pirelli Kalender 2013.

© Süddeutsche.de/harl/lala
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