Beschränkung von Investoren:Lex Volkswagen

Fans contra RB Leipzig

"Das Prinzip der Solidarität muss greifen", findet Ligapräsident Reinhard Rauball. Auch mit Blick auf die Probleme rund um den Leipziger "Brauseklub".

(Foto: Roland Holschneider/dpa)

Die Deutsche Fußball Liga  begrenzt den Einfluss von  Investoren: Künftig darf ein Geldgeber sich nur noch bei höchstens drei Vereinen engagieren.

Die deutschen Profiklubs haben bei ihrer Mitgliederversammlung in Frankfurt am Donnerstag beschlossen, dass Mehrfachbeteiligungen von Unternehmen und Investoren künftig beschränkt sein sollen. Bisher konnte jemand theoretisch an allen Bundesligisten beteiligt sein, künftig dürfen es maximal drei sein. Nur bei einem dieser drei Klubs darf die Beteiligung zehn Prozent oder mehr betragen. Die Regelung geschehe "zum Schutz von Integrität und Glaubwürdigkeit", sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert.

Allerdings gibt es dabei eine Ausnahmeregelung für den Volkswagen-Konzern. Dieser hält direkt beziehungsweise über Töchterunternehmen Anteile am VfL Wolfsburg (100 Prozent), dem FC Bayern (8,33 Prozent) sowie dem Zweitliga-Tabellenführer FC Ingolstadt (19,94 Prozent). Seifert begründete diese Ausnahme mit einem Bestandsschutz. "Alle Beteiligungen wurden erworben, als die Statuten noch nicht gegriffen haben", sagte er. Seiner Auffassung nach ist es juristisch nicht möglich, dieses Engagement des Volkswagen-Konzerns wieder zu begrenzen.

In anderen europäischen Spitzenligen gibt es vergleichbare Regeln. Bei der Europäischen Fußball-Union (Uefa) gelten formal strengere Statuten. Sie untersagen, dass ein Investor bei mehr als einem Teilnehmer einen signifikanten Einfluss haben darf. Allerdings entscheidet die Uefa dabei stets von Fall zu Fall.

Auf ihrer Tagung in Frankfurt solidarisierten sich die Vertreter der DFL zudem mit dem Zweitligisten RB Leipzig, der zuletzt häufig das Opfer von Ausschreitungen war. "Jedes einzelne Mitglied des Ligaverbands muss sich ohne Wenn und Aber davon distanzieren. Es kann nicht hingenommen werden, wenn einem Mitglied des Ligaverbands das Existenzrecht abgesprochen wird", sagte Ligapräsident Reinhard Rauball. Ein konkretes Vorgehen lehnt die Liga ab. "Wir sind keine Freunde von Symbolpolitik. Es kann jederzeit einen anderen Klub treffen", sagte Rauball.

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