Kampf gegen Rebellen im Jemen:Arabische Liga beschließt Gründung gemeinsamer Eingreiftruppe

Kampf gegen Rebellen im Jemen: Rauch steigt über einem zerstörten Waffendepot auf.

Rauch steigt über einem zerstörten Waffendepot auf.

(Foto: AP)
  • Aufgrund der zahlreichen gewaltsamen Konflikte hat sich die Arabische Liga dazu entschlossen, eine eigene militärische Eingreiftruppe zu bilden.
  • Der Liga gehören viele Länder an, die derzeit mit radikalislamischen Rebellengruppen kämpfen müssen.
  • Eine Militärkoalition, angeführt von Saudi-Arabien, fliegt derzeit Angriffe gegen die Huthi-Rebellen im Jemen. Sie soll mehrere Waffendepots zerstört haben.

Detaillierte Planung soll im April erfolgen

Angesichts der zahlreichen gewaltsamen Konflikte in der Region hat die Arabische Liga die Gründung einer gemeinsamen militärischen Eingreiftruppe beschlossen. Die Staats- und Regierungschefs hätten sich auf "Prinzipien" für die Einheit geeinigt, sagte der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi bei einem Gipfeltreffen im Badeort Scharm el Scheich. Details sollten im April gemeinsam mit militärischen Entscheidungsträgern ausgearbeitet werden. Der Liga gehören unter anderem Irak, Jemen, Libyen, Somalia, der Sudan und Syrien an, die allesamt mit radikalislamischen Rebellengruppen zu kämpfen haben.

Waffendepots der Huthi sollen teilweise zerstört sein

Derzeit fliegt eine Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition aus rund zehn Staaten Luftangriffe auf die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen. Zuletzt bombardierten sie deren Hochburg im Nordjemen. Dutzende Waffendepots der Aufständischen seien in der Stadt Saada bombardiert worden, sagten Augenzeugen der Nachrichtenagentur dpa. Der arabische Sender Al-Arabija berichtete unter Berufung auf das saudische Militär, ein Großteil der Waffenbestände der Huthis sei bereits zerstört worden.

Bei Kämpfen in Aden sollen bisher 61 Menschen getötet worden sein

Die Huthis haben in den vergangenen Monaten große Teile des Landes und die Hauptstadt Sanaa unter ihre Kontrolle gebracht. In dieser Woche stießen sie bis in die südjemenitische Stadt Aden vor. Anhänger des Ex-Präsidenten Ali Abdullah Salih (Ein Porträt) unterstützen die Rebellen bei ihrem Vormarsch. Die Rebellion der Huthis wurde durch angebliche Benachteiligung sowie Korruption und Vetternwirtschaft der Regierung ausgelöst. Sie wollen mehr Macht und Einfluss.

In Aden stellen sich ihnen Getreue des entmachteten Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi entgegen. Dabei seien seit Donnerstag 61 Menschen getötet worden, berichtete die jemenitische Nachrichtenseite Al-Masdar Online unter Berufung auf die Gesundheitsbehörde von Aden. Weitere 500 Menschen seien verletzt worden. Hadi befindet sich jetzt im Riad.

Vorwurf des Putsches

Saudi-Arabien will verhindern, dass eine Schiitenmiliz, die mit dem schiitischen Iran verbandelt sein soll, das bettelarme Nachbarland kontrolliert und aus dem Einflussbereich der Sunniten reißt. Der neue König Salman steht vor seiner ersten großen internationalen Bewährungsprobe. Der Militäreinsatz im Jemen dauert nach seinen Worten solange, bis dort wieder Frieden und Stabilität herrschen.

Den Huthis warf der Monarch einen Putsch vor. Ohne Iran namentlich zu nennen, sprach Salman von Regionalmächten, die aus Jemen eine Ausgangsbasis für ihren Einfluss in der Region machen wollten.

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