Rennspiel "Anki Overdrive":Auf der Überholspur

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Carrera-Bahn fürs Smartphone-Zeitalter: "Anki Overdrive". (Foto: Jeff Alexander; Anki Overdrive)

Die Carrera-Rennbahn, das war einmal. Heute braucht es schon mehr Technik, schließlich will man auch so verrückt fahren wie die Kerle in den Computerspielen. Dafür gibt es jetzt das Rennspiel "Anki Overdrive". Braucht man das?

Von Mirjam Hauck

Bis Weihnachten sind es noch ein paar Monate, aber für Kinder und solche, die es bleiben wollen, ist es nie zu früh, den Wunschzettel zu schreiben. Ein Kandidat für einen vorderen Listenplatz könnte dieses Jahr "Anki Overdrive" sein. Das ist ein Rennspiel, das an die gute alte Carrera-Bahn erinnert, diese aber um die Möglichkeiten von Videospielen wie "Need for Speed" oder "Mario-Kart" erweitert.

"Wir wollen den Unterschied zwischen normalen Spielsachen und Videospielen aufheben", sagt Hanns Tappeiner. Der gebürtige Frankfurter hat die Firma Anki 2010 in den USA mit Kommilitonen seiner Uni gegründet, dem Carnegie Mellon Robotics Institute. Derzeit schreibt Tappeiner dort noch an seiner Doktorarbeit über Roboter-Technologie und Künstliche Intelligenz. Und einige seiner Forschungsergebnisse hat er auch in "Anki Overdrive" gepackt.

Leider keine Loopings

Die Rennbahn besteht aus biegsamen Plastikmatten, die mit speziellen Farb-und Optik-Technologien ausgestattet sind. Die Teile lassen sich recht schnell per Magnet zusammenclipsen. Im Starter-Kit sind zehn Streckenabschnitte enthalten, bis zu acht verschiedene Rennkurse sind so möglich. Loopings sind leider keine dabei, aber es lassen sich immerhin Brücken und Tunnels bauen.

Auf die Strecke setzen die Spieler ihre kleinen Rennautos, die per Smartphone-App gesteuert werden. Sie gibt es sowohl für Android als auch iOS. Und Spieler mit den verschiedenen Handy-Betriebssystemen können gegeneinander antreten.

28 000 Zeilen Programmcode

Die Autos haben eine kleine Kamera an der Unterseite und in ihnen steckt auch ein Computer, der mit 28 000 Zeilen Programmcode bepackt ist, erklärt Tappeiner stolz. Das alles zusammen sorgt dafür, dass sie nicht nur immer in der Spur bleiben, sondern auch dazulernen können - wie Autos in Computerspielen. Je mehr Runden ein Auto gedreht hat und je mehr Crashs es überstanden hat, umso besser wird es. Dazu gibt es auch noch Waffen, mit denen sich die gegnerischen Autos aus der Bahn schießen lassen.

Leider muss ein Wettrennen alle 25 Minuten unterbrochen werden. Dann nämlich geht den Autos der Saft aus und sie müssen für ein paar Minuten an die Ladestation und auftanken. 150 Euro soll das Spiel kosten, das von September an in Deutschland erhältlich sein wird. Dann ist Weihnachten tatsächlich nicht mehr weit.

© SZ vom 01.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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