Es liegt eine scheue Zögerlichkeit im Sprechen dieses jungen Mannes. Georg Elser, der am 8. November 1939 Adolf Hitler mit einer Bombe töten wollte, sein Ziel aber um 13 Minuten verfehlt hat, war im Leben kein Hitzkopf; und er ist es auch nicht in der Hörspiel-Produktion Elser von SWR und NDR. Christian Friedel spielt den Tischler als mutigen, dabei stillen Mann, der aus großem Freiheitsdrang heraus nicht eifernd, sondern mit kühlem Kopf handelt. Es ist eine Doppelrolle, denn Friedel spielt Georg Elser auch in Oliver Hirschbiegels Film Elser (Kinostart: 9. April). Das macht dieses fiktionale Porträt besonders: Im Zusammenspiel von Film und Hörspiel bekommt die Biografie eine bemerkenswerte Tiefe. Im Film ist Georg Elser oft stumm, Christian Friedel spielt mit seinen Augen, seinen Mundwinkeln. Im Hörspiel muss er zwangsläufig mehr reden. "Ich sehe ihn nach wie vor als jemanden, der kein Held sein wollte", sagt Christian Friedel. Er und seine Kollegen Katharina Schüttler, Burghart Klaußner, Johann von Bülow und Simon Licht hatten im Hörspiel die Gelegenheit, ihre Figuren noch weiter auszuloten. Das Ergebnis: Das Hörspiel ist keine Kopie des Films fürs Radio.