Nicht nur Obdachlosigkeit, auch massive Kriminalität ist ein Problem in Rio de Janeiro. Sie brachte zum Beispiel Janaina Moura und ihren Sohn Gabriel auf die Straße. Vor zwei Monaten verließen die beiden ihr Wohnviertel aus Furcht vor der massiven Gewalt in ihrer Nachbarschaft. Die Mordrate in der Stadt lag Anfang der 2000er-Jahre bei 60 Menschen auf 100 000 Einwohnern und damit 60-mal höher als in Deutschland. Aktuelle Berichte zeigen allerdings, dass sich die Situation gebessert hat. Auch dank Initiativen wie dem im November 2008 ins Leben gerufene "Favela Pacification Program" (FFP), im Zuge dessen speziell ausgebildete Polizisten vermehrt in den Armentvierteln kontrollieren, von denen es alleine in Rio de Janeiro über 1 000 gibt.
Fotograf Mario Tama hat sich während seiner Recherchen mit vielen Menschen unterhalten, die ihm zum Teil erschütternde Geschichten erzählten. "Ein Mann erzählte mir, dass bereits seine ganze Familie auf der Straße gelebt hat. Auch er verbrachte schon sein ganzes Leben hier."