Atomverhandlungen mit Iran:Außenminister verlängern Aufenthalt in Lausanne

Frank-Walter Steinmeier hat in Lausanne einen dichten Terminkalender. Seine Baltikum-Reise muss er deshalb verschieben. (Foto: AFP)
  • Die Atomverhandlungen mit Iran in Lausanne sollen am Donnerstagmorgen weitergehen.
  • Diplomaten halten sowohl einen Durchbruch als auch ein Scheitern für möglich.
  • Frankreichs Außenminister Fabius sagt: "Wir sind noch wenige Meter von der Ziellinie entfernt, aber die letzten Meter sind immer die schwierigsten."

US-Außenminister Kerry verlängert

Die Verhandlungen über das iranische Atomprogramm ziehen sich hin. Die Gespräche in Lausanne seien am Morgen um 6 Uhr für eine kurze Pause unterbrochen worden, teilte eine Sprecherin von US-Außenminister John Kerry via Twitter mit. Sie sollten in einigen Stunden fortgesetzt werden.

Neben Kerry kündigte auch Frank-Walter Steinmeier an, trotz Ablaufs einer Frist am Dienstag um Mitternacht mindestens bis Donnerstag am Schweizer Verhandlungsort zu bleiben, um eine politische Lösung zu erreichen. Der Bundesaußenminister sagte seine für Donnerstag geplante Reise nach Estland, Lettland und Litauen ab, verlautete aus deutschen Diplomatenkreisen.

Atomverhandlungen mit Iran
:Warum es keine Alternative zu einem Abkommen gibt

Sollten die Gespräche mit Iran scheitern, wäre die Eskalation vorgezeichnet. Ein Militärschlag könnte dann schnell zur letzten Option werden.

Kommentar von Paul-Anton Krüger

"Wir sind noch wenige Meter von der Ziellinie entfernt"

Diplomaten hielten sowohl einen Durchbruch als auch ein Scheitern der Gespräche für möglich. Frankreichs Außenminister Laurent Fabius, der am Mittwochabend nach Lausanne zurückgekehrt war, sagte: "Wir sind noch wenige Meter von der Ziellinie entfernt, aber die letzten Meter sind immer die schwierigsten."

Die Unterhändler der fünf UN-Vetomächte USA, China, Russland, Großbritannien und Frankreich sowie Deutschlands auf der einen und Irans auf der anderen Seite ringen seit Tagen in Lausanne um eine Grundsatz-Vereinbarung. Gibt es eine Einigung, sollen Experten bis zum 30. Juni die Einzelheiten für ein endgültiges Abkommen ausarbeiten.

In dem seit zwölf Jahren andauernden Streit geht es im Kern um den Versuch, Iran an der Entwicklung von Atomwaffen unter dem Deckmantel eines zivilen Kernenergieprogramms zu hindern. Die Regierung bestreitet die Absicht, Atomwaffen bauen zu wollen.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/fued - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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