300 Häftlinge befreit - sieben Tote
Kämpfer der Islamistengruppe al-Qaida auf der arabischen Halbinsel (Aqap) haben ein Gefängnis in der jemenitischen Stadt Al-Mukalla gestürmt und mehr als 300 Häftlinge befreit. Sie lieferten sich Kämpfe mit den regierungstreuen Armeeverbänden, die die Hafenstadt im Südosten des Landes verteidigen.
Unter den Geflohenen sei auch einer der Anführer der Organisation, Chaled Batarfi, verlautete aus Sicherheitskreisen in Sanaa.
Batarfi war vier Jahre in dem Gefängnis in Mukalla inhaftiert. Zwei Gefängnisaufseher und fünf Häftlinge wurden den Angaben zufolge getötet.
Al-Qaida und IS kämpfen um die Vorherrschaft
Der Jemen steht wegen des Vormarschs der schiitischen Huthi-Miliz am Rande eines Bürgerkriegs. Zudem kämpfen die sunnitischen Extremistenorganisationen Aqap und Islamischer Staat (IS) um die Vorherrschaft unter den Sunniten in dem Land.
Saudi-Arabien und mehrere weitere arabische Staaten hatten in der vergangenen Woche eine Militäroffensive gegen die Huthi-Rebellen im Jemen gestartet. Die schiitische Miliz hatte im September die Hauptstadt Sanaa unter ihre Kontrolle gebracht und rückte dann weiter nach Süden vor.
Der international anerkannte Präsident Abd Rabo Mansur Hadi floh nach Riad. Seit mehr als einer Woche bombardiert eine von Saudi-Arabien geführte sunnitische Militärallianz Stellungen der Huthis im Jemen.
Kämpfe um Präsidentenpalast in Aden
Die Huthi-Rebellen und mit ihnen verbündete Soldaten, die zum ehemaligen Staatschef Ali Abdallah Saleh stehen, haben ungeachtet der Luftangriffe einen Angriff auf den Präsidentensitz in Aden gestartet. Die Hafenstadt gilt als letzte Bastion des geflohenen Präsidenten Hadi.
Bei den Kämpfen wurden nach Angaben von Militärquellen und Rettungskräften 44 Menschen getötet: 20 Huthi-Rebellen, 18 Zivilisten und sechs Unterstützer von Präsident Hadi. Unklar ist, ob die Huthi-Miliz den Palast bereits eingenommen hat.