Holger Badstuber, 26, sitzt in kurzer Trainingshose im Interviewraum des FC Bayern, er zeigt eine Narbe am rechten und eine am linken Knie. Der Abwehrspieler des FC Bayern hat eine extreme Verletzungsgeschichte hinter sich, er war fast zwei Jahre lang ein Fußballprofi, der kein Fußballprofi mehr sein durfte. Am 1. Dezember 2012 riss in einem Spiel gegen Dortmund das Kreuzband im rechten Knie, er wurde operiert, im März 2013 musste das Knie noch mal geöffnet werden, im Mai riss das Kreuzband erneut. Badstuber flog in die USA zum berühmten Dr. Steadman, wurde noch mal operiert und im Herbst ein weiteres Mal, weil ihm da ein Teil der Patellasehne vom linken Knie ins rechte montiert wurde. In den USA werden oft Kreuzbänder von Toten verpflanzt, aber das wollte Badstuber nicht. Als er in dieser Saison sein Comeback gab, erlitt er kurz darauf einen Muskelsehnenriss. Es folgte die fünfte Operation. Im Interview spricht Badstuber über seine Leidenszeit, und er erklärt, wie er seine Karriere jetzt sieht: Die verpassten Titel (Champions League 2013, WM 2014) haben ihn so hungrig gemacht, dass er seine Kollegen beim FC Bayern und in der Nationalelf zu neuen Titeln antreiben will.