Woanders ist's anders:Birkensaft in Schweden

Der Baum galt früher als "Kuh der armen Leute". Sein Saft schmeckt süßlich und ist sehr gesund - und wird sogar verwendet, um daraus Sekt zu gewinnen.

Von Silke Bigalke

Einen Baum anzapfen? Die Schweden machen das seit vielen Hundert Jahren. Sie gewinnen Saft aus Birken. Dafür muss man vorsichtig ein rundes Loch in den Stamm bohren. Dann befestigt man einen Schlauch an einem Korken und steckt den Korken in das Loch. Der Saft fliest durch den Schlauch aus der Birke in einen Kanister, oft mehrere Liter am Tag. Bei dieser Methode muss man vorsichtig sein, damit man den Baum nicht verletzt. Anfänger können auch einen fingerdicken Ast absägen und dann eine saubere Flasche über das Ende stülpen und festbinden. Der Saft sieht so klar aus wie Wasser, schmeckt süßlich und ist sehr gesund. Die Birken geben ihn nur etwa zwei Wochen im Jahr und zwar im Frühling, bevor die neuen Blätter sprießen. In Schweden galt die Birke früher als "Kuh der armen Leute". Sie haben ihren Saft getrunken oder ihn in Haferbrei und sogar in Kaffee gemischt.

© SZ vom 11.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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