Neue Machtverhältnisse:Kontrollerwerb

Die Medien-Union, Verleger der "Rheinpfalz" aus Ludwigshafen, möchte ihre Anteile am "Mannheimer Morgen" aufstocken und damit künftig auch am anderen Rheinufer den Ton angeben. Nun prüft das Bundeskartellamt die Pläne.

Von Max Hägler

Nur ein Fluss trennt die beiden Berichtsgebiete: Die Rheinpfalz mit Sitz in Ludwigshafen berichtet seit Jahrzehnten links des Rheins vor allem über Rheinland-Pfalz, der Mannheimer Morgen rechtsrheinisch über Baden-Württemberg. Jetzt sollen die Blätter enger zusammengeführt werden: Die Medien-Union, Verleger der Rheinpfalz und bereits Morgen-Minderheitsgesellschafter, möchte weitere 21 Prozent der Anteile an der Dr.-Haas-Gruppe, dem von Eigentümerfamilien dominierten Verlag des Mannheimer Morgen übernehmen, teilten beide Seiten in einem im Mannheimer Morgen erschienenen Text mit. Weitere Anteile sollen folgen. Beim Bundeskartellamt ist das Geschäft als "Kontrollerwerb" angemeldet; bis Ende April prüft die Wettbewerbsbehörde, ob sie den Anteilskauf genehmigt. In der Morgen-Redaktion gab es dazu bereits eine Betriebsversammlung. Trotz der neuen Machtverhältnisse sind die Journalisten nicht in großer Unruhe, sind sich Mannheimer Morgen und Rheinpfalz doch kaum Konkurrenz. Die Medien-Union unter Führung von Familie Schaub ist auch Großeigentümer der Südwestdeutschen Medienholding (SWMH), in der die Süddeutsche Zeitung erscheint.

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