Vaterstetten/Poing:Keine Eile bei Polizei-Neubau

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Zu eng und zu unmodern ist das Gebäude der Polizeiinspektion Poing, deshalb muss ein Neubau her. Die Frage ist nur: Wo soll er hin? (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der Umzug der Poinger Inspektion kommt frühestens im Jahr 2020 - die konkurrierenden Gemeinden bringen sich dennoch schon in Stellung.

Von Wieland Bögel, Vaterstetten/Poing

Der zwischen den beiden Gemeinden Vaterstetten und Poing begonnene Konkurrenzkampf um den neuen Standort der Polizeiinspektion scheint ein wenig verfrüht. Zumindest nach Angaben des zuständigen Polizeipräsidiums Oberbayern Nord in Ingolstadt. Von dort heißt es, dass zwar ein Neubau für die Inspektion geplant ist, aber dass man frühestens in fünf Jahren damit beginnen könne.

An diesem Donnerstag, 16. April, wird der Vaterstettener Gemeinderat über die Zukunft der Polizeiwache am Rathaus diskutieren. Die CSU hatte beantragt, die Gemeinde solle sich dafür einsetzen, dass die beiden in Vaterstetten verbliebenen Beamten künftig von Poing aus Dienst tun. Diese Zusammenlegung hatte bereits der Leiter der dortigen Inspektion Helmut Hintereder empfohlen, denn dadurch entstünden Synergieeffekte. Ganz ohne Polizei will man bei der CSU die Großgemeinde aber auch nicht lassen, daher solle sich Vaterstetten als Standort für einen geplanten Neubau der Inspektion bewerben. Auch ein Grundstück soll die Gemeinde zur Verfügung stellen, fordert die CSU. Bürgermeister Georg Reitsberger (FW) steht der Idee der Christsozialen grundsätzlich positiv gegenüber, und auch aus anderen Fraktionen gibt es bereits verhaltene Zustimmung.

Dass man sich bereits nach geeigneten Grundstücken für einen Neubau der Poinger Inspektion umsehe, bestätigt das Präsidium Oberbayern Nord. Bis die Polizisten aber tatsächlich in ihr neues Gebäude umziehen können, dürfte es noch einige Zeit dauern, erwartet man in Ingolstadt: "Nach der derzeitigen finanziellen Situation ist ein Baubeginn sicher erst nach 2020 denkbar."

Wo man einmal bauen wird, darüber ist längst noch keine Entscheidung gefallen und es ist fraglich, ob die Gemeinderäte besonders viel Einfluss auf die Standortwahl der Polizei haben. Denn für diese zählt "eine möglichst optimale Betreuung der Bürger", so heißt es aus Ingolstadt, "der Gemeindebereich ist insoweit zweitrangig". Sollten mehrere Standorte für einen Neubau geeignet sein - Reitsberger hatte bereits ein Grundstück in verkehrsgünstiger Lage nahe der Autobahn in Parsdorf ins Gespräch gebracht - , "spielt sicher auch die Frage der Grundstückskosten mit eine Rolle". Trotzdem könnten die Vaterstettener wohl auch dann nicht punkten, wenn sie der Polizei wirklich ein kostenloses Grundstück zur Verfügung stellen würden - Poings Bürgermeister Albert Hingerl (SPD) hat ebenfalls schon angekündigt, seine Gemeinde werde "auf alle Fälle für ein neues Grundstück sorgen".

© SZ vom 11.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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