Dachau:Kopie der KZ-Tür fast fertig

Michael Poitner orientiert sich an Fotos und historischen Dokumenten. (Foto: Toni Heigl)

Bis zum 29. April soll die Nachbildung eingesetzt werden

Die Kopie der KZ-Tür, die am 2. November vergangenen Jahres aus der Gedenkstätte Dachau gestohlen wurde, ist fast fertig. In einer Kunstschlosserei in Biberbach bei Dachau werden in den kommenden Tagen die Einzelteile zusammengesetzt. Spätestens bis zum 29. April soll die Nachbildung eingesetzt werden. An diesem Tag vor 70 Jahren wurde das Konzentrationslager von der US-amerikanischen Armee befreit. Kunstschlosser Michael Poitner wurde aus vier Bewerbern ausgewählt, eine möglichst originalgetreue Kopie der Tür mit dem Schriftzug "Arbeit macht frei" anzufertigen. 65 Arbeitsstunden sind für die Fertigung der Nachbildung veranschlagt, Poitner orientiert sich an Fotografien und historischen Dokumenten. Auf dringenden Wunsch der Überlebenden hatte sich die Stiftung Bayerische Gedenkstätten im Februar entschieden, eine Kopie in Auftrag zu geben. Dagegen hatte sich allerdings die Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau ausgesprochen. Gabriele Hammermann erklärte, die Lücke im Tor als "Leerstelle und Mahnmal" erhalten zu wollen. Stiftungsdirektor Karl Freller sagte jedoch, es sei den Überlebenden "ungemein wichtig", dass die zynische Aufschrift "Arbeit macht frei" wieder sichtbar sei und so an die menschenverachtende Herrschaft der Nationalsozialisten erinnere, die im Konzentrationslager Dachau etwa 41 500 Menschen ermordeten. Eine Tafel soll erklären, dass die Tür eine Kopie ist und warum diese eingesetzt wurde.

© SZ vom 11.04.2015 / vgr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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