Schon gefahren:Aufgerüstet

Audi RS 3 Sportback

Wildes G'schau: Der RS3 Sportback macht optisch kein Hehl aus seinen Ambitionen.

Audi bringt den kompakten und extrem motorisierten Audi RS3 Sportback. Mit seinen 367 PS macht ihm auf der Straße so schnell niemand etwas vor. Vom Fahrer sind allerdings reichlich Können und Charakter gefragt.

Von Michael Specht

Dass der neue RS3 Sportback mit 367 PS exakt sieben Pferdestärken mehr unter der Haube hat als der bisherige Segmentführer Mercedes-AMG A45, ist wohl kaum ein Zufall und bietet sicher Gesprächsstoff für den einen oder anderen Stammtisch. Der RS3 Sportback, wie alles was bei Audi das Kürzel R oder RS trägt aus den Hallen der Tochter Quattro GmbH, ist das Spitzenmodell der A3-Baureihe und für Stephan Reil, Leiter Technische Entwicklung, die "Einstiegsdroge in die RS-Welt". Eintrittsgebühr: mindestens 52 700 Euro.

Äußerlich ist der RS3 Sportback gegenüber dem Normalmodell leicht auszumachen. Glänzend schwarzer Grill, Rahmen in Matt-Aluminium-Look, größere Lufteinlässe, breitere Kotflügel, riesige Leichtmetallräder, Seitenschweller, zwei dicke Auspuffrohre und Heckdiffusor. Wem dies noch nicht genug Unterscheidungsmerkmal ist, kann den Lack auch in einem speziellen Grau oder Rot bekommen. Beide Farben gibt es exklusiv für den RS3 Sportback.

Obendrein bietet die Preisliste jede Menge Verlockungen für Motorsportfreaks. Erstmals in dieser Klasse kann eine Kohlefaser-Keramikbremse (4500 Euro) geordert werden, wenn auch nur für die Vorderachse. Auch Spezial-Schalensitze (2800 Euro) sind im Angebot. Beide Dinge sparen immerhin 27 Kilogramm und drücken den ohnehin schon relativ leichten RS3 unter die 1500-Kilo-Grenze. Geringes Gewicht fördert bekanntlich die Agilität. Und davon hat der RS3 mehr als genug. Gut vorstellbar, was 367 PS und 465 Newtonmeter Drehmoment mit einem Kompaktwagen im A3-Format anstellen. Das Auto reagiert unmittelbar und vehement. 4,3 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h liegt auf PorscheCarrera-Niveau, ist aber nur die eine Seite der Medaille. Viel imposanter fühlt sich die Elastizität an. Der Zwischenspurt von 60 auf 100 km/h im vierten Gang ist nach 4,1 Sekunden erledigt. Von 80 bis 120 km/h im Fünften gibt Audi 5,8 Sekunden an. Überholen? Kein Problem, schon eher ist vom Fahrer Disziplin und Charakterstärke gefordert. Umso mehr, als der kehlig-röhrende Sound des 2,5-Liter großen Fünfzylinders eine kräftige Portion Adrenalin beisteuert.

So sportlich und mühelos der RS3 Kurven auch nimmt - Audi hatte für Fahrtests die abgesperrte Rennstrecke Vallelunga bei Rom bereitgestellt -, das viertürige Kompaktmodell kann ebenso ruhig und komfortabel durch den Alltag bewegt werden. Das Drive-Select-Fahrwerk nimmt auch größere Unebenheiten im Straßenbelag nicht krumm.

Über den Innenraum muss man bei Audi eigentlich kein Wort mehr verlieren. Materialien und Verarbeitung liegen weit über Klassendurchschnitt. Im RS3 sind Cockpit und Dach in Schwarz gehalten. Kontrastnähte am Leder und Alcantara-Einlagen sollen zusätzliche Sportlichkeit signalisieren. Im Juni geht der RS Sportback in den Handel.

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