Weißes Haus:USA wollen Kuba von der Terrorliste streichen

Seit ein paar Monaten verbessern sich die Beziehungen zwischen Kuba und den USA merklich: Nun wollen die USA den Inselstaat in der Karibik von ihrer Terrorliste streichen - nach 33 Jahren.

US-Präsident Barack Obama will Kuba von der Terrorliste der Vereinigten Staaten streichen. Nach Angaben des Weißen Hauses setzte Obama den Kongress am Dienstag über seine Absicht in Kenntnis, die kommunistische Karibikinsel nicht mehr als Unterstützerstaat von Terroristen zu führen. Die Entscheidung ist ein weiterer bedeutender Schritt hin zu einer Normalisierung der Beziehungen zwischen Washington und Havanna. Kuba steht seit 33 Jahren auf der Terrorliste der USA.

Der Präsident übermittelte dem Kongress einen Bericht, in dem er seine Entscheidung erläuterte. Kuba begrüßte den Schritt von Obama. Das Außenministerium in Havanna sprach in einer Mitteilung von einer "richtigen Entscheidung".

Das Land war 1982 auf die Liste gesetzt worden, weil es Mitgliedern der baskischen Untergrundorganisation ETA und der kolumbianischen Guerillagruppe FARC Unterschlupf gewährt hatte. Durch den Schritt wurde Kuba von Waffenlieferungen und Wirtschaftshilfen ausgeschlossen. Havanna habe aber in den vergangenen sechs Monaten nachweislich keine Terrorgruppen unterstützt. Außerdem habe die kubanische Regierung Zusagen gemacht, dass sie auch in Zukunft keine "Akte des internationalen Terrorismus" unterstützen werde. Der Kongress hat nun 45 Tage Zeit, um über Obamas Entscheidung zu beraten, eher sie in Kraft tritt.

Kurz zuvor hatten US-Präsident Obama und Kubas Staatschef Raúl Castro eine neue Ära in den Beziehungen der beiden Länder eingeleutet. Erstmals seit 1956 war es beim Amerika-Gipfel in Panama zu einem offiziellen Treffen von Staatoberhäuptern der USA und Kubas gekommen. Mehr als eine Stunde lang hatten die beiden miteinander gesprochen.

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