Olching:Strom aus Abfall

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Aus dem Müllentsorger GfA könnte ein Energieversorger werden, sofern die Kommunalpolitiker zustimmen. (Foto: Johannes Simon)

Freie Wähler fordern den Ausbau der Müllverbrennungsanlage GfA

Sowohl der Fraktionsvorsitzende der Freien-Wähler-Kreistagsfraktion des Landkreises Dachau, Michael Reindl, als auch sein Fürstenfeldbrucker Kreistagsfraktionskollege, Michael Leonbacher, favorisieren den Ausbau der kommunalen Müllverbrennungsanlage GfA in Geiselbullach zu einem Energieversorgungsunternehmen, zur Stromgewinnung und Nahwärmeversorgung. Bei einer gemeinsamen Fraktionssitzung der Freien Wähler aus den beiden Landkreisen Dachau und Fürstenfeldbruck, die die Anlage gemeinsam betreiben, mit den jeweiligen Kreisvorständen betonte Michael Reindl aus der Gemeinde Erdweg, hierzu müssten die erforderlichen rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden und eine Wirtschaftlichkeitsberechnung angestellt werden.

Grundlage für die Diskussion war die Studie von Professor Martin Faulstich vom Clausthaler Umwelttechnik-Institut, die die Freien Wähler aus beiden Landkreisen mit einem gemeinsamen Antrag auf den Weg gebracht hatten. Darin wird laut Pressemitteilung der Freien Wähler die Notwendigkeit deutlich zum Ausdruck gebracht, thermische und elektrische Energie durch die Abfallverbrennungsanlage Geiselbullach bereitzustellen. Sowohl die Erweiterung der bestehenden Anlage oder aber auch der Aufbau einer zusätzlichen Energieerzeugungsanlage könnte zudem einen wesentlichen Beitrag zur Stabilisierung des elektrischen Netzes liefern, stellt das Umwelttechnik-Institut fest.

Der ebenfalls anwesende Vorstand der GfA, Thomas König, plädierte dafür, dass die Landkreise die Verantwortung für die Energieversorgung übernehmen sollten. "Somit sehen sich die Freien Wähler in ihrer grundsätzlichen Einstellung bestärkt, dass die Energiewende sowohl regional als auch dezentral umgesetzt werden muss", heißt es in der Mitteilung.

Um eine letztendliche Entscheidung über einen Energiestandort herbei zu führen, sind nach Angaben der Freien Wähler jedoch weitere detaillierte Untersuchungen erforderlich, in denen verschiedene Optionen analysiert werden können, um dann die als vorteilhafteste identifizierte Variante letztendlich auch technisch umzusetzen. Ein Teil der Abwärme der Müllöfen wird bereits in ein Fernwärmenetz eingespeist, zudem wird in der Anlage auch schon Strom erzeugt. SZ

© SZ vom 16.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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