In der antiken Mythologie trickste und schacherte Orpheus, um seine Geliebte Eurydike aus dem Totenreich wieder auf die Erde zurückzuführen - was ihm durch eine Nachlässigkeit missglückte. Das Theaterkollektiv andcompany&Co. macht im Hörstück Orpheus in der Oberwelt aus ihm einen modernen Schlepper, der Flüchtlingen den Weg in die EU verheißt (WDR 3, Samstag, 15.05 Uhr). Einen anderen Transfer von der Bühne ins Radio wagen Die Gorillas mit kurzen Live-Improvisations-Hörspielen (Kulturradio RBB, Montag bis Freitag, jeweils 14.10 Uhr).
Drei Literatur-Adaptionen zeigen Menschen in unterschiedlichen Stadien der Vereinsamung und der daraus resultierenden Kauzigkeit: E. L. Doctorows Homer & Langley (HR 2, Sonntag, 14.05 Uhr), Gabriel García Márquez' Zeit zu sterben (MDR Figaro, Sonntag, 18 Uhr) und Hans Henny Jahns Die Nacht aus Blei (SWR 2, Sonntag, 18.20 Uhr). Hierzulande nicht kanonisiert ist der türkische Sagenzyklus Dede Korkut. Das Hörspiel Tepegöz basiert auf einer Episode daraus, motivisch verweist es auf die Odyssee (SWR 2, Donnerstag, 22.03 Uhr). Um die Autoren selbst geht es in Keiner weiß mehr, einem Nachtstudio über Rolf Dieter Brinkmann (Bayern 2, Dienstag, 20.03 Uhr) und im Feature Ich schreibe, solange ich lebe, das den Blogger Asif Mohiuddin porträtiert. Der Atheist, der für die Rechte von Frauen und Minderheiten in Bangladesch eintritt, wird von Islamisten mit dem Tod bedroht, einen Mordversuch hat er überlebt (SWR 2, Donnerstag, Uhr). Eine Folge der Kriege im Nahen Osten ist die Plünderung kultureller Stätten. Das ARD-Radiofeature Raubgräber schildert die Situation und berichtet über die Wege und Strukturen, dank derer die Beute nach Westeuropa gelangt (Sendetermine unter www.radiofeature.ard.de). Ein fiktiver internationaler Thriller ist das zweiteilige Hörspiel Stirb für mich (WDR 5, Donnerstag und Freitag, jeweils 21.05 Uhr).