Karriere:Thomas Huber übernimmt CSU-Kreisvorsitz

Karriere: Europaabgeordnete Angelika Niebler gratuliert Landtagsabgeordnetem Thomas Huber, der ihr Nachfolger als CSU-Kreisvorsitzender wird.

Europaabgeordnete Angelika Niebler gratuliert Landtagsabgeordnetem Thomas Huber, der ihr Nachfolger als CSU-Kreisvorsitzender wird.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Mit 94,5 Prozent wird der Grafinger Landtagsabgeordnete zum Nachfolger von Angelika Niebler gewählt. Als Motto gibt er für die nächsten Jahre aus: "Miteinander gehen, zueinander stehen"

Von Thorsten Rienth

EbersbergWechsel an der Spitze des CSU-Kreisverbands: Mit 94,5 Prozent haben die Delegierten den Grafinger Landtagsabgeordneten Thomas Huber am Samstag zum Nachfolger von Angelika Niebler gewählt. Die Vaterstettenerin ist seit kurzem Vorsitzende der Europagruppe und hatte ihr Amt deshalb zur Verfügung gestellt. Sie pendele immer häufiger zwischen Brüssel, Straßburg, München und Berlin, erklärte sie bei der Kreisvertreterversammlung im Ebersberger Speicher. "Ich schaffe es einfach nicht mehr, an der Spitze eines so agilen und aktiven Kreisverbands zu stehen."

Ihn präsentierte die scheidende Vorsitzende als die bestimmende politische Kraft im Landkreis. "Der Landkreis Ebersberg steht in Deutschland auf der Sonnenseite des Lebens, er hat eine prosperierende Entwicklung genommen, die ihresgleichen sucht", rief sie ins Mikrofon. Energiewende, Unterbringung der Flüchtlinge, die verhinderte B 15 durchs Atteltal, Einheimischenbauland oder der Schutz vor Einbrüchen. Was den Landkreis im Positiven ausmache, sei ganz wesentlich auf das Engagement der CSU zurückzuführen. "Wir haben immer darauf hingearbeitet, dass der Landkreis so lebenswert bleibt, wie er ist. Heute stehe ich da und kann feststellen: Wir haben es geschafft - allen Unkenrufen zum Trotz!"

Das brachte sie zu ihrem designierten Nachfolger Thomas Huber. Der sei einer, der bei der CSU schon sehr früh Führungsverantwortung übernommen habe. Einer, dessen politische Leitlinie sei: miteinander statt gegeneinander. "Es gibt für den Kreisverband keinen besseren als Thomas Huber." Das sah ganz offensichtlich auch der Rest des Kreisvorstands so. Huber fuhr mit der einstimmigen Wahlempfehlung des Gremiums nach Ebersberg.

In seiner Bewerbungsrede stellte er die personelle Struktur und den Charakter des Kreisverbands in den Mittelpunkt. "Wenn wir nur darauf warten, dass junge Menschen irgendwann einmal zur CSU stoßen, dann werden wir in den meisten Fällen das Nachsehen haben", warnte er. Das könne sich die CSU aber nicht leisten. Der Kreisverband müsse deshalb für eine lebendige Politik stehen, die das bewährte CSU-Motto "Näher am Menschen" erweitere. "Wir müssen näher am jungen Menschen sein." Nur dann habe die einzig verbleibende echte Volkspartei im Landkreis eine Zukunft. "Wir sind eine Mitmachpartei", warb Huber und verwies etwa auf die Plattform zur Mitsprache bei Grundsatzbeschlüssen.

Dabei hat der Stadt- und Kreisrat bereits die Kommunalwahlen im Jahr 2020 im Blick. "Wir haben nur dann gute Chancen, wenn wir frühzeitig junge Frauen und junge Männer für uns gewinnen können", sagte er und kündigte die "Kampagne 2016" an. Ziel sei, die Mitgliederzahl des Kreisverbands bis zum Ende des nächsten Jahres von etwa 1800 auf dann 2016 zu erhöhen. Einen weiteren Fokus wolle er auf die Geschlossenheit legen. "Miteinander gehen, zueinander stehen" - das müsse das Motto der nächsten Jahre sein.

Von den 182 gültigen Stimmen erhielt Huber 172. Dies entspricht einer Zustimmung von 94,5 Prozent. Er liegt damit etwa im Bereich des Vergleichsergebnisses seiner Vorgängerin. Angelika Niebler war bei ihrer ersten Wahl zur Kreisvorsitzenden auf 96,1 Prozent gekommen.

Mit nur einer Gegenstimme oder 99,5 Prozent fuhr Landrat Robert Niedergesäß das beste Stellvertreterergebnis ein. Es folgten der Bundestagsabgeordnete Andreas Lenz mit 98,9 Prozent, die Kirchseeoner CSU-Ortsvorsitzende Barbara Burgmayr-Weigt (96,7 Prozent) sowie die 29-jährige Poingerin Eva Saam (90 Prozent). Als kooptiertes Mitglied gehört Angelika Niebler - wenn auch nicht mehr stimmberechtigt - weiterhin dem Kreisvorstand an. Sie sei also nicht weg, sondern habe nur "leise Servus" gesagt.

In ihrer Karriere könnte gleichwohl bald der nächste Schritt anstehen. Sie wird als mögliche Nachfolgerin des zurückgetretenen stellvertretenden CSU-Vorsitzenden Peter Gauweiler gehandelt. Am Samstag darauf angesprochen, verwies sie auf die laufenden Gespräche im CSU-Vorstand. Ob sich der Ministerpräsident in dieser Sache denn schon gemeldet habe? "Darüber hat der Horst mit mir noch nicht geredet."

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