Journalismus:Pulitzer-Preis geht an Reportage über häusliche Gewalt

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Die Goldmedaille des Pulitzer-Preises: Die Auszeichnung wurde zum 99. Mal vergeben. (Foto: dpa)
  • In New York wurden zum 99. Mal die Pulitzer-Preise vergeben. Die Jury, die über die Auszeichnungen entscheidet, ist an der berühmten Columbia University angesiedelt.
  • Mit der Reportage "Bis dass der Tod uns scheidet" über ungeklärte Todesfälle von Frauen gewann die Zeitung The Post and Courier einen der wichtigsten Preise.
  • In der Kategorie Literatur gewann unter anderem Anthony Doerr für seinen Roman "Alles Licht, das wir nicht sehen" über die Begegnung eines französischen Mädchens und eines deutschen Jungen während der Nazi-Zeit

Auszeichnungen für Journalisten

Eine Reportage über ungeklärte Todesfälle von Frauen in South Carolina hat den diesjährigen Pulitzer-Preis bekommen. Die Zeitung The Post and Courier bekam am Montag in New York den Preis für "Dienst an der Öffentlichkeit", der als Königskategorie gilt, für ihren Artikel "Bis dass der Tod uns scheidet" zugesprochen. Er hinterfragt die Tode von mehr als 300 Frauen innerhalb von zehn Jahren, die nicht oder nur halbherzig untersucht worden seien.

Die Preise für investigativen Journalismus gingen an das Wall Street Journal für einen Beitrag über Patientendaten bei Krankenversicherungen und an die New York Times, die die Macht von Lobbyisten im Kongress in Washington beschrieben hat.

Der Pulitzer-Preis wurde zum 99. Mal vergeben. Derzeit gibt es ihn in 21 Sparten. Allein 14 sind journalistischen Arbeiten vorbehalten, von lang recherchierten investigativen Geschichten über Fotos bis zur treffendsten Karikatur. Die Auszeichnung wird aber auch für Literatur und ebenso für Musik und Theater vergeben. Über die Preisträger entscheidet eine Jury, die an der New Yorker Columbia-Universität angesiedelt ist. Im vergangenen Jahr waren die Journalisten geehrt worden, die die Akten des Informanten Edward Snowden veröffentlicht hatten.

Preise in der Kategorie Literatur

Der Roman "Alles Licht, das wir nicht sehen" von Anthony Doerr über die Begegnung eines französischen Mädchens und eines deutschen Jungen während der Nazi-Zeit hat den 99. Pulitzer-Preis für Literatur gewonnen. Der Amerikaner Doerr werde für seinen "einfallsreichen und komplexen Roman, der von den Schrecken des Zweiten Weltkriegs inspiriert ist" gewürdigt, hieß es vom Preiskomitee in New York. Doerr schreibe "in kurzen, eleganten Kapiteln, die die menschliche Natur und die widersprüchliche Kraft der Technik erkunden".

Der Preis für die beste Poesie ging an Gregory Pardlo, der Preis für das beste Sachbuch an Elizabeth Kolbert über das Massensterben von Arten. Den Pulitzer-Preis für das beste Geschichtsbuch erhält Elizabeth A. Fenn für ein Werk über die Mandan-Indianer.

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