Bürgerkrieg:Arabische Militärkoalition beendet Luftangriffe auf Jemen

  • Nach knapp vier Wochen stellt Saudi-Arabien seine Luftangriffe auf Jemen ein.
  • Das Land hatte mit anderen Verbündeten im Bürgerkrieg zwischen Huthi-Rebellen und den Truppen und Milizen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi interveniert.
  • Saudi-Arabien bleibt aber trotzdem in den Konflikt in seinem Nachbarland involviert. In Phase zwei gehe es darum, Evakuierungen abzusichern, weitere Huthi-Vorstöße zu verhindern und Zivilisten zu schützen.

Saudi-Arabien beendet Einsatz in Jemen

Die arabische Militärkoalition beendet nach knapp vier Wochen ihre Luftangriffe auf Stellungen der schiitischen Huthi-Rebellen in Jemen. Der Einsatz sei "auf Bitten der jemenitischen Regierung und des Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi" beendet worden, sagte der Sprecher der Militärkoalition, General Ahmed Assiri, am Dienstagabend im saudi-arabischen Staatsfernsehen. Die Gefährdung für Saudi-Arabien und seine Nachbarstaaten sei erfolgreich abgewendet worden.

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Offiziell sollen sie Schifffahrtswege sichern. Die USA erhöhen ihre Militärpräsenz und schicken Schiffe ins Arabische Meer. Grund könnte die Sorge vor iranischen Waffenlieferungen an die Huthi-Miliz im Jemen sein.

Nun beginne die politische Phase des Einsatzes. Die Seeblockade werde aufrecht erhalten, erklärte Assiri. In der neuen Phase gehe es darum, Evakuierungen abzusichern, weitere Huthi-Vorstöße zu verhindern und Zivilisten zu schützen. Nähere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.

Ungeachtet der Erklärung deuteten Äußerungen von Assiri daraufhin, dass das Bündnis dennoch weiter gegen schiitische Huthi-Milizen vorgehen könnte. Die Allianz werde auch weiterhin verhindern, dass sich Huthi-Kämpfer innerhalb von Jemen bewegten und aktiv würden, sagte er in Riad.

Luftschläge seit vier Wochen

Ein von Saudi-Arabien geführtes regionales Bündnis hat seit etwa vier Wochen Stellungen und Waffenlager der schiitischen Huthi-Rebellen in Jemen bombardiert. Diese liefern sich seit Wochen heftige Kämpfe mit den Truppen und Milizen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi, der im Februar aus der Hauptstadt Sanaa in die südliche Hafenstadt Aden geflohen war. Als die Rebellen Mitte März auf Aden vorrückten, setzte sich Hadi nach Saudi-Arabien ab und bat das Königreich um militärische Hilfe.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden bei den Gefechten in den vergangenen vier Wochen fast tausend Zivilisten und Kämpfer getötet und etwa 3500 weitere verletzt.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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