Überraschender Wechsel:Allianz-Chef geht 

Markus Rieß wechselt im Oktober zur Munich Re. Dort wird er Chef der Düsseldorfer Tochter Ergo und erhält einen Sitz im Vorstand der Munich Re.

Von Herbert Fromme, Köln

Ein Erdbeben in der Führung der beiden größten deutschen Versicherer: Markus Rieß, heute Chef der Deutschlandtochter der Allianz, wechselt im Oktober zur Munich Re. Dort wird er Chef der Düsseldorfer Tochtergesellschaft Ergo und erhält einen Sitz im Vorstand der Obergesellschaft Munich Re. Torsten Oletzky, der noch an der Spitze der Ergo steht, war nicht Mitglied im Munich-Re-Vorstand. Der 48-Jährige verlässt die Gruppe Ende des Jahres.

Rieß galt als ein möglicher Kandidat für die Nachfolge von Allianz-Konzernchef Michael Diekmann, der im Mai 2015 in den Ruhestand geht. Doch den Posten übernimmt Vorstand Oliver Bäte.

Für die Allianz ist der Weggang von Rieß eine schlechte Nachricht. Denn der 49-Jährige hat die deutsche Tochter in den vergangenen fünf Jahren auf Kurs gebracht. Nach jahrelangen Verlusten bei den Marktanteilen legt das Unternehmen hier wieder zu, den Zickzack-Kurs zur Digitalisierung ersetzte Rieß durch eine klare Strategie, die Verkauf über Vertreter und per Internet verbindet.

Künftig wird er einen der schärfsten Konkurrenten führen - die Ergo, die allerdings in einer schwierigen Lage ist. Dabei spielen die 2011 hochgekommenen Skandale um Sexreisen von Vertretern inzwischen keine große Rolle mehr. Viel problematischer ist, dass Ergo gerade in der Lebensversicherung stärker als andere unter den niedrigen Zinsen leidet und der Konzern schwach wächst.

Nachfolger von Rieß bei der Allianz Deutschland wird Manfred Knof, 49, bisher Chef Mittel- und Osteuropa.

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