Tennis in Stuttgart:Kerber rauscht ins Finale

WTA-Turnier Stuttgart

Angelique Kerber

(Foto: dpa)

In nur 58 Minuten gewinnt Tennisprofi Angelique Kerber das Halbfinale in Stuttgart. Fußball-Frauen des FFC Frankfurt stehen im Champions-League-Endspiel. Michael Schumachers Sohn Mick fährt ein starkes Debüt-Rennen in der Formel 4.

Tennis, Stuttgart: Angelique Kerber hat ihren Siegeszug fortgesetzt und steht zum ersten Mal im Endspiel des WTA-Turniers in Stuttgart. Die formstarke Weltranglisten-14. wurde ihrer Favoritenrolle beim 6:3, 6:1 im Halbfinale gegen die ungesetzte Madison Brengle (USA/Nr. 43) gerecht. Kerber verwandelte nach nur 58 Minuten ihren ersten Matchball und darf nach ihrem zehnten Sieg in Folge weiter von einem Triumph beim Heimspiel träumen. Die 27-Jährige, die vor knapp zwei Wochen erst das Tournament in Charleston/South Carolina gewonnen hatte, greift am Sonntag nach ihrem insgesamt fünften Titel auf der WTA-Tour.

Gegnerin der deutschen Nummer zwei ist in der Porsche Arena die frühere Nummer eins Caroline Wozniacki (Dänemark/Nr. 4), die in einem hochklassigen Semifinal-Duell die an Position zwei gesetzte Simon Halep (Rumänien) mit 7:5, 5:7, 6:2 ausgeschaltet hatte. Linkshänderin Kerber führt im direkten Vergleich mit 5:4 gegen Wozniacki. Die US-Open-Finalistin hatte 2011 bereits im Stuttgarter Finale gestanden, dort aber gegen Julia Görges (Bad Oldesloe) verloren. Es war der bislang letzte Coup einer Deutschen beim stets hochkarätig besetzten Hallensandplatz-Turnier in der Schwabenmetropole.

Auf die Gewinnerin wartet am Sonntag ein Preisgeld in Höhe von 100.000 Euro sowie ein weißes Sportcabrio mit 430 PS. Die Kielerin Kerber hatte im Achtelfinale die topgesetzte Titelverteidigerin Maria Scharapowa (Russland) bezwungen, die zuletzt dreimal in Serie das Turnier in Stuttgart gewonnen hatte.

Tennis, München: Tommy Haas muss sein Tennis-Comeback ein weiteres Mal verschieben. Der 37-Jährige sagte am Samstag auch seine Teilnahme an den BMW Open in München ab, weil er sich nach seiner Operation an der rechten Schulter noch nicht fit genug fühlt. "Ich habe großen Respekt vor den Zuschauern und habe alles gegeben, um fit zu sein für mein Lieblingsturnier", erklärte Haas. "Leider hat es trotz intensiver Vorbereitung nicht gereicht." Die Veranstalter hatten große Hoffnungen auf die Rückkehr von Haas gesetzt, der seit fast einem Jahr kein Match mehr bestritten hat. Der kommende Dienstag wurde extra zum Tommy-Haas-Tag ausgerufen, muss jetzt aber auf den ehemaligen Weltranglisten-Zweiten verzichten. Immerhin will Haas am Dienstag als Zuschauer auf die Anlage kommen. Für den gebürtigen Hamburger erhält der Serbe Janko Tipsarevic die letzte Wildcard. Die deutsche Nummer eins Philipp Kohlschreiber trifft in München in der ersten Runde auf den Tschechen Jiri Vesely. Der wie Haas lange verletzte Florian Mayer bekommt es zum Auftakt mit Titelverteidiger Martin Klizan aus der Slowakei zu tun. Nachwuchshoffnung Alexander Zverev misst sich im deutschen Duell mit Benjamin Becker. Der an Nummer eins gesetzte Brite Andy Murray hat zunächst ein Freilos.

Fußball, Regionalliga: Kickers Offenbach hat vier Spieltage vor Saisonende die Meisterschaft in der Fußball-Regionalliga Südwest perfekt gemacht. Durch den 2:0 (1:0)-Erfolg im Spitzenspiel gegen den direkten Verfolger 1. FC Saarbrücken hat die Mannschaft von Trainer Rico Schmitt nun 13 Punkte Vorsprung und ist damit nicht mehr vom ersten Tabellenplatz zu verdrängen. In der Relegation um den Aufstieg in die 3. Liga (27./31. Mai) treffen die Offenbacher entweder auf den Meister der Regionalliga Bayern oder den Meister der Regionalliga Nordost. Die vorzeitige Meisterschaft ist für Offenbach die Krönung einer überragenden Spielzeit. Lediglich am ersten Spieltag kassierten die Hessen beim FK Pirmasens eine 0:3-Niederlage und blieben in der Folge bislang 29 Ligaspiele in Serie unbesiegt. Zudem zogen die Kickers ins Achtelfinale des DFB-Pokal ein, unterlagen dort jedoch dem Bundesligisten Borussia Mönchengladbach. Seit April gilt der Klub außerdem als saniert. Das im Juni 2013 eröffnete Insolvenzverfahren gegen die Profi GmbH der Hessen wurde aufgehoben. Die Offenbacher, die im Oktober 2013 noch Verbindlichkeiten von rund 17,3 Millionen Euro aufwiesen, hatten nach der Saison 2012/2013 wegen Verstößen gegen die Lizenzierungsbestimmungen den Zwangsabstieg aus der 3. Liga in die Regionalliga hinnehmen müssen.

Frauenfußball, Champions League: Mit einem Rekord ist der deutsche Frauenfußball-Vizemeister 1. FFC Frankfurt ins Champions-League-Finale in Berlin gestürmt. Der dreimalige Europapokalsieger gewann nach dem 7:0 im Hinspiel gegen den dänischen "Vize" Bröndby IF am Samstag auch das Rückspiel auswärts 6:0 (5:0). Nie zuvor hatte es in der Addition in einem Halbfinale einen Dreizehn-Tore-Unterschied gegeben. Damit steht zum achten Mal in Serie eine deutsche Mannschaft im Finale. Sogar ein rein deutsches Endspiel ist am 14. Mai im Berliner Friedrich-Jahn-Sportpark möglich. Am Sonntag (18 Uhr) kämpft der VfL Wolfsburg, Sieger der vergangenen beiden Jahre, gegen Paris Saint Germain ums Weiterkommen. Das Hinspiel vor einer Woche verlor das Team von Trainer Ralf Kellermann jedoch zuhause mit 0:2 und muss in Paris auf ein kleines Fußballwunder hoffen. "Wir haben uns gesagt: Mädels, nichts ist unmöglich", sagt Torjägerin Alexandra Popp. Deutlich einfacher hatten es am Samstag dagegen die Frankfurterinnen, bei denen Nationalspielerin Celia Sasic, die bereits im Hinspiel viermal getroffen hatte, und die Spanierin Veronica Boquete herausragten. Sasic (14./25./39.) und Boquete (7./32./84.) trafen jeweils dreimal und sorgten bereits vor der Pause für klare Verhältnisse. Nach dem Wechsel schaltete Frankfurt mehrere Gänge zurück und schonte sich für das Bundesliga-Finale am 10. Mai gegen Titelverteidiger Wolfsburg. Mit einem Sieg könnten die Frankfurterinnen den Tabellenführer noch verdrängen. Durch den Halbfinalerfolg stehen die Frankfurterinnen zum insgesamt sechsten Mal im Finale des Europacups der Frauen. 2012 hatten der FFC sein bis dato erstes Endspiel der Frauen-Champions-League gegen Olympiyue Lyon verloren. Zwischen 2001 und 2007 gewannen die Frankfurterinnen drei Mal den Uefa Cup der Frauen, der in der Saison 2009/10 durch die Champions League ersetzt wurde.

Motorsport, Formel 4: Mick Schumacher hat ein starkes Debüt in der neuen ADAC Formel 4 gefeiert. Der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher fuhr beim Saisonauftakt der Nachwuchsserie am Samstag in Oschersleben auf Rang neun. Der 16-Jährige vom Team Van Ammersfoort Racing war von Position 19 gestartet. Der Kart-Vizeweltmeister machte in dem abwechslungsreichen Rennen mit drei Safety-Car-Phasen in der Magdeburger Börde zehn Plätze gut. Schumacher war damit bester "Rookie" im Klassement. Der Sieg im ersten von drei Rennen des Wochenendes ging an Marvin Dienst vom HTP Junior Team. Der 18-Jährige setzte sich vor Ralf Aron aus Estland (Prema Power Team) und dem Italiener Mattia Drudi (SMG Swiss Motorsport Group) durch. Das zweite Rennen beginnt am Sonntag um 9.35 Uhr. Das dritte Rennen, in dem Schumacher dank seines Ergebnisses im ersten Lauf von Startplatz zwei losfährt, folgt am Nachmittag (15.20 Uhr). Die Formel 4 trägt an acht Wochenenden insgesamt 24 Saisonläufe aus.

Basketball, NBA: Dirk Nowitzki uns seine Dallas Mavericks stehen in den Play-offs der Basketball-Profiliga NBA vor dem Aus. Der Meister von 2011 unterlag den Houston Rockets im ersten Heimspiel des Achtelfinales knapp mit 128:130 und liegt in der Best-of-seven-Serie 0:3 zurück. Am Sonntag muss im nächsten Aufeinandertreffen zu Hause unbedingt ein Sieg her, sonst ist die Saison der Mavericks vorbei."Diese Niederlage gehört zu den bittersten meiner langen Play-off-Karriere. Sie ist ganz oben dabei", sagte Nowitzki. Der 36-Jährige zeigte mit 34 Punkten und acht Rebounds eine starke Leistung, auch Monta Ellis (34) war treffsicher. Als Topscorer des Spiels glänzte aber vor allem Rockets-Allstar James Harden mit 42 Punkten, sein Teamkollege Dwight Howard holte 26 Rebounds. Im Gegensatz zu den ersten beiden Begegnungen in Houston hielt Dallas bis zum Schluss mit. Ellis vergab 0,3 Sekunden vor dem Ende die Chance auf den Ausgleich und eine Verlängerung. "Es ging auf und ab. Es hat Spaß gemacht, dabei zu sein", sagte Nowitzki trotz aller Enttäuschung. Die San Antonio Spurs haben dagegen in ihrer best-of-seven-Serie die Kontrolle übernommen. Der Meister gewann 100:73 gegen die Los Angeles Clippers und führt nun mit 2:1. Kawhi Leonard, als bester Abwehrspieler der Liga ausgezeichnet, war mit 32 Punkten bester Spieler der Spurs. Fast schon weiter sind die Washington Wizards. Nach dem 106:99 gegen die Toronto Raptors steht es 3:0.

Tennis, Trainerin: Die 18-malige Grand-Slam-Gewinnerin Martina Navratilova hat ihre Tätigkeit als Teilzeit-Trainerin von Tennisspielerin Agnieszka Radwanska nach nur fünf Monaten beendet. "Ich denke, ich habe die Zeit unterschätzt, die nötig wäre, um eine angemessene und gute Situation für Agnieszka und mich zu schaffen", schrieb Navratilova am Freitag in einem Statement. Die 58 Jahre alte US-Amerikanerin hatte erst Ende vergangenen Jahres die Zusammenarbeit mit der derzeitigen Weltranglisten-Neunten aus Polen begonnen. Zuletzt war Radwanska in ein Formtief gerutscht. Beim Turnier in Stuttgart hatte sie in der ersten Runde gegen die Italienerin Sara Errani verloren. "Ich möchte Martina danken für ihre Zeit und ihre Anstrengungen in den letzten Monaten", schrieb Radwanska via Twitter. "Wir stimmen darin überein, wenn Martina sich nicht zu 100 Porzent dem Projekt widmen kann, dann würde die Partnerschaft langfristig nicht klappen."

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