Menschen suchen bei Google nach allem. Nach Video-Anleitungen, um den Ikea-Vorhang endlich dauerhaft über dem Fenster zu befestigen. Nach dem beruflichen Werdegang des ehemaligen Lebenspartners, nach dem richtigen Geschenk für die Kinder. Nach sich selbst. Kann man ja tatsächlich alles finden.
Die amerikanische Preisvergleichsseite Fixr.com hat nun auch mal gesucht. Mithilfe von Googles Autovervollständigungsfunktion (Google sagt, das ist tatsächlich ein Wort) untersuchte sie die Antworten auf diese Frage: Was gibt die Suchmaschine an Vorschlägen an, wenn man sie fragt: "Wie viel kostet * in XY?" Für XY gab Fixr viele verschiedene Ländernamen ein, das Sternchen ließen sich die Rechercheure von Google ergänzen. Die Suchmaschine macht das anhand der Begriffe, die in der Vergangenheit am häufigsten gesucht wurden. Streng mathematisch.
Die kuriosen Ergebnisse hat Fixr nun veröffentlicht. Bitte schön:
Für Russland sind es die Kosten für einen Flug mit einem Mig-Kampfjet, für Deutschland ist es der Preis eines BMW, für Österreich aber tatsächlich nicht die Preisspanne eines Wiener Schnitzels, sondern Prostitution. Na Servus. Während die Menschen an Nordamerika offenbar am meisten die Kosten eines Patents oder eines Passes interessiert, wollen sie Fixr zufolge eher pragmatische Dinge über Europa wissen: Was kostet ein Bier? Was kostet Wohnen? Oder ein Studiengang?
Da die gesamte Untersuchung auf Englisch durchgeführt wurde, sagen die Ergebnisse am ehesten etwas über die Suchgewohnheiten von Englisch sprechenden Menschen aus - unterhaltsam sind sie aber in jedem Fall. Und verraten vielleicht auch ein wenig darüber, wie Amerikaner, Kanadier, Engländer, Australier die Welt sehen. Zumindest, wenn es um ihr Geld geht.
Für Sambia beispielsweise wird am häufigsten nach den Kosten einer Hochzeit gefragt, für Ecuador (!) nach dem Preis eines Panama-Huts, für Guyana nach dem Preis einer Beerdigung, für Frankreich nach einem Croissant und für die Schweiz nach den Kosten für eine Rolex.
Ernster wird es bei den Ergebnissen für Iran: Dort fragen die meisten nach dem Preis einer Niere. Iran ist derzeit das einzige Land, in dem der Handel mit Organen legal ist. Immer mehr syrische Flüchtlinge sollen mit einer Lebendspende versuchen, auf diese Weise der dortigen Armut zu entkommen. Tippt man "How much does a * cost in Mauritania" ein, vervollständigt Google mit: "slave" In dem islamischen Land im Nordwesten Afrikas ist Sklaverei nach wie vor verbreitet. Auch wenn Leibeigenschaft offiziell verboten wurde. Immerhin: So lernt man beim Zeitvertreib auch noch etwas dazu.
Macht man das Gleiche auf Deutsch, also "Wie viel kostet * in XY?", dann ist der erste Vorschlag für Deutschland: "Abtreibung". Für Amerika ist es das iPhone, und für Australien suchen die Leute bei Google am häufigsten danach, was ein - irgendwie auch klar - Bier kostet.
Übrigens: Der Flug mit einer echten Mig kostet laut Google-Suche mindestens 11 500 Euro.