Singkreis von St. Vinzenz:Eine Erdinger Institution

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Der umtriebige Singkreis der Kirchengemeinde St. Vinzenz wird 50 Jahre alt und feiert das Jubiläum mit einem Konzert mit bester Besetzung.

Von Mathias Weber

Wer christlich ist, und musikalisch noch dazu, der ist sicher in der Gemeinde St. Vinzenz in Klettham gut aufgehoben. Die Kirchenmusik spielt dort seit jeher eine große Rolle, und für alle Altersgruppen ist etwas dabei: Es gibt den Jugendchor Cantiamo, die Chorschola, die sich dem lithurgischen Gesang widmet, den Kinderchor "Spatzen und Raben" und den Ökumenischen Bläserkreis.

Eine Kletthamer Musikabteilung aber kann dieser Tage ein besonderes Jubiläum feiern: Der Singkreis der Gemeinde wird 50 Jahre alt. Und ist umtriebig wie eh und je: Immer wieder überrascht der Singkreis mit großen Inszenierungen. Zum Beispiel, wenn das unvollendeten Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart mit Orchesterbegleitung aufgeführt wird, wenn es auf eine musikalische Reise zu Hamburger Komponisten geht, oder wenn zur "Klingenden Nacht" eingeladen wird, ein Abend, bei dem auch geschmunzelt werden durfte - ganz entgegen der Ernsthaftigkeit, mit der Kirchenmusik oft daher kommt.

Überraschen will der Singkreis aber auch am kommenden Sonntag, 10. Mai. Das Jubiläum wird dann mit einem ganz speziellen Konzert gefeiert. Unter Leitung von Robert Grüner führt der Singkreis gemeinsam mit Solisten des Bayrischen Rundfunks und bekannten Musikern aus Erding und München in der modernen Holz-Pfarrkirche St. Vinzenz in Klettham "Die Schöpfung" von Joseph Haydn auf. Haydns großes Oratorium entstand 1796 bis 1798 und thematisiert die Erschaffung der Welt, wie sie in der Genesis (1. Buch Mose) erzählt wird. Zur Komposition dieses Werks wurde Haydn bei seinen beiden England-Besuchen angeregt, als er die Oratorien von Georg Friedrich Händel in großer Besetzung hörte. Haydn fand dieses Thema sehr inspirativ, und seiner eigenen Aussage nach war die Komposition für ihn eine grundlegende religiöse Erfahrung. Er arbeitete bis zur Erschöpfung an diesem Projekt, und tatsächlich erkrankte er nach der Uraufführung, die am 29. April 1798 unter seiner eigenen Leitung stattfand, für längere Zeit. Sein Werk war äußerst erfolgreich und wurde in Wien noch zu Lebzeiten Haydns immer wieder gespielt.

Und jetzt kommt sie in Erding auf die Bühne - wieder. Denn bereits in den 1990er-Jahren führte der Singkreis "Die Schöpfung" - damals unter Leitung von Leo Grüner - mit großem Erfolg auf. Und nach wie vor gibt es immer noch einige aktive Chormitglieder, die sehr gerne an die damaligen Proben und Aufführungen zurückdenken. Als Sopransolistin konnte dieses Mal Margit Kinzel gewonnen werden, die früher selbst Mitglied im Singkreis war und die "Schöpfung" in Klettham schon als Solistin bestritten hat. Weitere Solisten sind Benedikta Unangst sowie Moon Yung Oh (Tenor) und Timo Janzen (Bass). Um das runde Chorjubiläum gebührend zu feiern, lädt der Singkreis in der Pause alle Zuhörer zu einem Glas Sekt im Pfarrheim ein. Dort steht auch ein Spendentopf für all jene bereit, die die Musikarbeit der Pfarrei finanziell unterstützen möchten.

Das Jubiläumskonzert findet statt am Muttertagsonntag, 10. Mai, in der Pfarrkirche St. Vinzenz in Klettham. Es beginnt um 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

© SZ vom 07.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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