Neubiberg:Vorgeschmack aufs Oktoberfest

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Aus der kleinen Feuerwehrkapelle von einst ist ein großes Blasorchester geworden. (Foto: Robert Haas)

Die Blaskapelle Harmonie Neubiberg feiert ihr 85-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumskonzert. Die Musiker, die auch heuer wieder auf der Oidn Wiesn spielen werden, sind gerade dabei, ihr Programm zu modernisieren

Von Daniela Bode, Neubiberg

Es ist ganz klar, was in den vergangenen Jahren die Höhepunkte für die Blaskapelle Harmonie Neubiberg waren: die Auftritte auf der Oidn Wiesn. "Es ist schon etwas Tolles, beim Oktoberfest spielen zu dürfen", sagt Rafal Wienchol, seit September 2014 Vorsitzender des Vereins. Dort kann die Kapelle ihre Qualität besonders gut unter Beweis stellen. "Weil es ein lukrativer Auftrag ist, sind wir immer voll besetzt und können eine sehr gute Leistung abliefern", sagt Wienchol. Blasmusik auf hohem Niveau will das Orchester freilich immer liefern. Und das schon seit vielen Jahren: Der Verein feiert am Samstag, 9. Mai, mit einem Jubiläumskonzert sein 85-jähriges Bestehen.

Als sich die Harmonie Neubiberg 1930 als Feuerwehrkapelle gründete, war sie die einzige Blaskapelle im Südosten Münchens. Damals zählte sie zehn Musiker, heute ist sie 30 aktive Mitglieder und ein paar Ehrenmitglieder stark und von der Feuerwehr unabhängig. Die Musiker spielen bisher bei Geburtstagen, dem Sonnwendfeuer in Neubiberg, beim Pfarrfest oder eben auf der Oidn Wiesn vor allem bayerische und böhmische Blasmusik.

Doch künftig soll das Repertoire noch breiter sein, auch sinfonische Blasmusik und moderne Stücke umfassen. "Wir wollen auch offen sein für andere Musikrichtungen", sagt Wienchol. Außer ihm bestimmt seit September auch der neue Dirigent Markus Olbrich die Geschicke des Orchesters. Er löste nach 20 Jahren Markus Fees ab. Idee ist nun, bei einem Konzert auch einmal Stücke aus dem Musical "Westside Story" oder aus James-Bond-Filmen zu spielen.

Die Ausweitung des Repertoires hat noch einen anderen Sinn: "Nebenbei versuchen wir mit der Methode, auch neue Mitglieder zu finden", sagt Wienchol. Wie viele andere Blaskapellen auch hat der Verein Schwierigkeiten, Nachwuchs zu akquirieren. Dabei könnte er den gut vertragen - die Mitglieder sind zwischen 19 und 81 Jahre alt, wobei die meisten Wienchol zufolge 40 Jahre alt oder älter sind.

Im Mai und Juni jedenfalls kann die Blaskapelle auf zahlreichen Konzerten mit ihrer Musik für sich werben. "Da haben wir Hochsaison", sagt Wienchol. Im Jahr kommt die Kapelle auf rund 35 Auftritte. An drei Tagen werden die Musiker wieder auf der Oidn Wiesn auf der Bühne stehen. Manchmal spielen Freunde wie die Ehrenmitglieder Christof Stiebler und Rudi Kagerer mit. Geprobt wird schon von August an. "Da bereiten wir uns besonders gut vor, weil wir besonders gut spielen wollen", sagt der Vorstand. Auch während der Auftritte ist Disziplin angesagt - es wird längst nicht mehr so viel Bier getrunken wie früher, weiß Christof Stiebler. "So ein Auftritt ist ja sehr anstrengend", sagt er.

In den vergangenen Wochen probte die Kapelle ebenfalls intensiv: Für das Jubiläumskonzert, das am Samstag von 19.30 Uhr an im Großen Saal des Hauses für Weiterbildung in Neubiberg zu hören sein wird (Eintritt: sechs Euro). Außer einem kleinen Teil ihres Standardprogramms werden die Musiker auch Werke wie den "Florentiner Marsch" und den "Ungarischen Tanz" von Johannes Brahms zum Besten geben. Vielleicht schon ein Vorgeschmack auf das, was die Kapelle ihren Zuhörern künftig alles bieten wird.

© SZ vom 07.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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