Konflikt im Jemen:Huthi-Rebellen akzeptieren Waffenruhe

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  • Im Jemen könnte von Dienstag an erstmals eine fünftägige Feuerpause beginnen.
  • Die Huthi-Rebellen haben das Waffenstillstandsangebot Saudi-Arabiens angenommen, damit der Bevölkerung geholfen werden kann.
  • Der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe kritisierte zuvor die jüngsten Angriffe Saudi-Arabiens scharf.
  • Am Sonntagmorgen wurde nach Angaben von Augenzeugen auch die Residenz des ehemaligen Präsidenten Ali Abdullah Saleh bombadiert.

Waffenruhe im Jemen scheint möglich

Im Jemen zeichnet sich nach wochenlangen Kämpfen erstmals eine Waffenruhe ab. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Saba erklärte ein Sprecher des mit den Huthi-Rebellen verbündeten Flügels des jemenitischen Militärs, er akzeptiere die von Saudi-Arabien vorgeschlagene fünftägige Feuerpause. Sie solle am Dienstag beginnen. Ein Huthi-Sprecher signalisierte ebenfalls Zustimmung. Die Gruppe begrüße jede Waffenruhe, die den Zugang von Hilfslieferungen für die Bevölkerung im Jemen ermögliche.

UN kritisieren Luftangriffe Saudi-Arabiens

Zuvor hatte der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe, Johannes van der Klaauw, die jüngsten Luftangriffe der von Saudi-Arabien geführten Allianz auf die Huthi-Hochburg Saada im Norden Jemens scharf kritisiert. "Die wahllose Bombardierung besiedelter Gebiete, mit oder ohne vorheriger Warnung, ist ein Verstoß gegen das internationale humanitäre Völkerrecht", sagte er. Unzählige Zivilisten seien bedroht, wenn die Allianz die gesamte Region zum militärischen Ziel erkläre.

Angriffe auf das Haus des früheren Präsidenten

Die Kämpfe gingen zunächst weiter. Am Sonntag soll die von Saudi-Arabien geführte Militärallianz Angriffe auf das Haus des früheren Präsidenten Ali Abdullah Saleh in Jemens Hauptstadt Sana geflogen sein. Anwohner berichteten, sie hätten drei laute Explosionen gehört. Anschließend seien Rauchwolken über dem Gebiet aufgestiegen, wo sich Salehs Haus befunden habe. Nach Angaben der jemenitischen Nachrichtenagentur Chabar blieben der Ex-Staatschef und seine Familie unverletzt.

Der Ex-Präsident hat sich mit den schiitischen Huthi-Rebellen verbündet. Saleh hatte in dem Land 33 Jahre lang geherrscht, bevor er im Arabischen Frühling 2012 vom Präsidentenposten verdrängt wurde.

Im Jemen kämpfen von Iran unterstützte Huthi-Rebellen gegen Anhänger von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi, der nach Riad geflohen ist. Eine von den USA logistisch unterstützte Militärallianz sunnitischer Staaten unter Führung Saudi-Arabiens greift seit dem 26. März die Huthi-Rebellen aus der Luft an. Ziel des Bündnisses ist die Wiedereinsetzung von Präsident Hadi.

© sz.de/dpa/reuters/afp - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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