Medienpolitik:Neue Strenge

John Whittingdale arrives at 10 Downing Street as Britain's re-elected Prime Minister David Cameron names his new cabinet, in central London

Der neu berufene Kulturminister John Whittingdale stellt laut Guardian die derzeitige Höhe der BBC-Gebühr infrage.

(Foto: Stefan Wermuth/Reuters)

Der neu berufene Kulturminister in Großbritannien, John Whittingdale, will die Rundfunkgebühren senken: "Schlimmer als Kopfsteuern" sei die Zwangsabgabe für die BBC-Sender.

Von Viola Schenz

Der Ausgang der Unterhauswahlen in Großbritannien könnte auch Folgen für die BBC haben. Der von Premierminister David Cameron neu berufene Kulturminister John Whittingdale stellt laut Guardian die derzeitige Höhe der BBC-Gebühr infrage und will sie senken. Die 145,50 Pfund (etwa 202 Euro), die die Briten im Jahr zu zahlen haben, seien langfristig "nicht haltbar", so Whittingdale. Allerdings nannte der Minister einen sehr langen Zeitraum: Die derzeitige Satzung der BBC gelte noch bis 2026, und bis dahin werde auch die Höhe der Gebühr bestehen bleiben. Whittingdale, für den die Gebühr "schlimmer ist als die Kopfsteuer", will die Zuschauer und Zuhörer mitbestimmen lassen, wie viel sie zahlen und welche Programme sie nutzen: An die Stelle einer Zwangsabgabe solle die Wahlmöglichkeit treten.

Im Jahr 2010 hatte die - damals - neue britische Regierung unter Cameron die Rundfunkgebühr auf 145,50 Pfund pro Jahr festgelegt. Zum Vergleich: Die Rundfunkgebühren in Deutschland betragen 210 Euro im Jahr. Wie der Guardian schreibt, plant Whittingdale außerdem, die Aufsicht über die BBC, insbesondere über deren Bilanzen, strenger zu handhaben. Dafür soll eine öffentliche Rundfunkkommission geschaffen werden.

Der 55 Jahre alte konservative Politiker war bislang Vorsitzender des Parlamentsausschusses für Kultur und Medien.

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