Drohbrief:Anschlagspläne auf G-7-Gipfel erfunden

Ein Drohbrief eines inzwischen gestorbenen Mannes aus Bayern hat die Polizei auf den Plan gerufen: Die Ermittler mussten befürchten, dass möglicherweise ein Anschlag auf den Tagungsort des kommenden G-7-Gipfels in Elmau geplant ist. Laut Bundespolizei starb der Mann Anfang April, nachdem er in seinem Auto gegen einen Baum geprallt war, vermutlich in Selbstmordabsicht. Im Besitz des Toten waren Schriftstücke, die auf einen Anschlag hinwiesen. "Nun melde ich mich allerdings noch einmal posthum, um das begonnene Werk fertigzustellen", soll er in einem Brief geschrieben haben, aus dem die Mittelbayerische Zeitung zitiert. Der 42-Jährige soll behauptet haben, für das Treffen der Staats- und Regierungschefs einen Anschlag mit Giftgas vorbereitet zu haben. Laut Polizeiangaben hatte der Mann kurzzeitig auf der Baustelle am Tagungsort gearbeitet. "Weißer Staub in 16 Ampullen. Die Giftigkeit wurde mir eindrucksvoll bewiesen", behauptete er laut der Mittelbayerischen Zeitung in dem Brief. Das Gift habe er im Schloss Elmau in den Treppen verbaut. Das alles entsprach aber offenbar nur seiner Fantasie. In den Treppen sei nichts gefunden worden, meldet die Zeitung. Und auch die Polizei bestätigt, man gehe nach umfangreichen Ermittlungen "nicht von einer tatsächlichen Gefährdungslage aus". Der Mann hatte wohl alles nur erfunden.

© SZ vom 12.05.2015 / tbs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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