Nachlese zum Frankfurter "Tatort":Erst mal einen Schluck Kaffee

Lesezeit: 2 min

In "Kälter als der Tod" wird der Tatort zum Theater. (Foto: HR/Benjamin Knabe)

Margarita Broich und Wolfram Koch feiern ihren Einstand im Frankfurter "Tatort" - mit immerhin sechs Leichen. Trotzdem kommt der Fall nicht richtig in Fahrt. Die Nachlese zu "Kälter als der Tod" - mit ausgewählten Zuschauerkommentaren.

Von Carolin Gasteiger

Darum geht's:

Auftakt für das neue Frankfurter Tatort-Duo. In ihrem ersten Fall müssen Anna Janneke (Margarita Broich) und Paul Brix (Wolfram Koch) eine grausame Familientragödie aufklären: Am Tatort finden sie fast die komplette Familie Sanders erschossen, Vater, Mutter und Sohn. Die 17-jährige Tochter Jule und deren Nachhilfelehrerin Miranda sind verschwunden. Janneke und Brix haben kaum Zeit zum Kennenlernen - und kommen bald einem Drama auf die Spur, das mehrere Generationen betrifft.

Lesen Sie hier die Rezension von SZ- Tatort-Kritiker Holger Gertz:

"Tatort"-Kolumne
:Gelee loyal

Erster Einsatz für Paul Brix und Anna Janneke in Frankfurt - die sich zum Glück nicht erst umständlich finden müssen. Sie teilen gleich die Pizza miteinander.

Von Holger Gertz

Bezeichender Monolog:

Miranda macht sich aus dem Off Gedanken über ihre Mutter und ob diese ein guter Mensch war:

Ich wollte klingeln und ihr sagen, wer ich bin. Sie in die Arme schließen. Aber dann habe ich Angst bekommen. Sie hatte ihr eigenes Leben, eine eigene Familie. Habe ich da noch Platz? Wie reagiert sie auf mich? Warum hat sie mich weggegeben? Ist meine Mutter ein guter Mensch? Bin ich gut genug für sie?

Die besten Zuschauerkommentare:

Die neuen Kommissare bekommen überwiegend Lob.

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Auch wenn mitunter eine gewisse Realitätsnähe vermisst wird.

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Die beste Szene:

Neue Kommissarin trifft auf neuen Kommissar. Auch in Frankfurt ist die beste Szene die, in der sich Anna Janneke und Paul Brix zum ersten Mal begegnen. Janneke wartet in der Küche, Brix' Vermieterin Fanny hat ihr Kaffee gemacht. Auf einmal schlurft ihr neuer Kollege herein, schlaftrunken, in Unterhose und mit verstrubbelten Haaren. Ein Blick, kein Wort, lieber ein Schluck Kaffee. Dann schlurft Brix wieder hinaus.

Top:

Die Montage-Technik von Regisseur Florian Schwarz und Autor Michael Proehl, die sie im Tukur-Tatort "Im Schmerz geboren" perfektioniert haben. In Erinnerungs-Rückblenden tauchen die Kommissare selbst in die Geschichte ein. Plötzlich sitzen Janneke und Brix neben Miranda im Verließ, wo sie nie waren - und der Tatort wird zum Theaterstück.

Flop:

Irgendwie kommt der Fall nicht richtig in Schwung. Manche Szenen wirken überflüssig und ziehen sich scheinbar endlos hin. Erst in den letzten Minuten wird der Film spannend - am Ende stehen sechs Leichen.

Bester Auftritt:

Zart, aber zu allem fähig: Emily Cox schafft als Miranda den Spagat zwischen ihrer eigenen Verletzlichkeit und der Brutalität anderen gegenüber. Vor allem dann, wenn sie zittrig anfängt zu lächeln. Liebe kann eben auch verzweifeln lassen.

Die Erkenntnis:

Das neue Frankfurter Team beweist, dass Kommissare nicht schrullig oder exzentrisch sein müssen. Morgenmuffel reicht völlig. Mehr Macken haben Janneke und Brix aber (noch) nicht, was sie sehr sympathisch macht. Darauf lässt sich aufbauen.

"Tatort"-Kommissare im Überblick
:Wer ermittelt wo mit welchen Tricks?

Zwei Mädels in Dresden, ein Pärchen in Weimar und die Münchner seit 25 Jahren. Alles, was Sie über die "Tatort"-Kommissare wissen müssen - in unserer interaktiven Grafik.

Von Carolin Gasteiger und Jessy Asmus

Die Schlusspointe:

Ist eigentlich keine Pointe, eher ein Finale. Splitscreen, Janneke links, Brix rechts - und in der Mitte schließt sich wie im Theater der Vorhang, als eine Hand den Leichensack über Miranda zuzieht.

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