Burundi:Es geht um Demokratie

Putsch in Burundi, das klingt gefährlich. Aber es gibt Hoffnung.

Von Isabel Pfaff

Zehn Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs erschüttern ein Putschversuch und heftige Kämpfe rivalisierender Armee-Einheiten das ostafrikanische Burundi. Das sind schlechte Nachrichten für die gesamte krisengeschüttelte Region. Nur: Überraschend kommen die Gefechte nicht.

Wochenlang waren Tausende in der Hauptstadt Bujumbura auf die Straße gegangen, um gegen die Pläne von Präsident Pierre Nkurunziza zu protestieren, ein weiteres Mal zu kandidieren. Ihr Argument war ein rechtsstaatliches: Die Verfassung des Landes verbietet eine dritte Amtszeit. Doch der Präsident, ein zum Autokraten gewordener ehemaliger Rebellenchef, ignorierte die Proteste und setzte auf Gewalt. Das provozierte nicht nur die Menschen auf der Straße, sondern auch einige verfassungstreue Minister und Soldaten. Ein solcher Coup ist immer gefährlich. Meist ist er der Beginn einer Militärdiktatur oder der Auftakt eines veritablen Krieges. Einige Beobachter warnen sogar vor einer Rückkehr des Bürgerkriegs zwischen Hutu und Tutsi. Doch der Putschistenführer ist Hutu, genau wie der Präsident. Es sieht so aus, als ginge es hier nicht um alte Rechnungen, sondern um Demokratie.

Nach Senegal, Burkina Faso und dem Kongo zeigt nun auch Burundi: Es ist schwieriger geworden für Afrikas Autokraten, sich mit Gewalt an die Macht zu klammern.

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