Osram-Chef Olaf Berlien:"Ich kann keinem eine Job-Garantie geben"

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Osram-Konzernchef Olaf Berlien strebt eine möglichst schnelle Abspaltung des Beleuchtungsgeschäfts an. (Foto: dpa)
  • Der neue Osram-Vorstandsvorsitzende Olaf Berlien spricht im SZ-Interview über die Zukunft des Lichtkonzerns.
  • Die Abspaltung des traditionellen Leuchtmittelgeschäfts will er schnell vorantreiben.
  • Ein weiterer Arbeitsplatzabbau sei derzeit nicht geplant. Trotzdem sagt Berlien: "Ich kann keinem eine Job-Garantie geben, das wäre unehrlich."

Der Lichtkonzern Osram will die geplante Abspaltung des traditionellen Leuchtmittelgeschäfts schnell vorantreiben. "In den kommenden zwölf Monaten wird der Bereich selbständig, in einer eigenen Rechtsform sein", sagte der neue Vorstandsvorsitzende Olaf Berlien der Süddeutschen Zeitung (Montagsausgabe). Er fügte an: "Das ist wie im Leben: Wenn die Tochter auszieht, bekommt sie erst einmal eine eigene Wohnung." Das Ziel sei, in diesem Bereich dann in die Minderheit zu gehen.

Osram-Chef Berlien, der erst im Januar angefangen hat, sagt aber weiter: "Ich kann keinem eine Job-Garantie geben, das wäre unehrlich. Wir werden es nur schaffen, wenn wir wettbewerbsfähig sind." Ein weiterer Arbeitsplatzabbau sei zwar konkret derzeit nicht geplant. Berlien betonte aber: "Am Ende entscheidet das der Markt, die Nachfrage nach bestimmten Produkten." Die Energiesparlampe sei zum Beispiel vor nicht allzu langer Zeit noch sehr innovativ und gefragt gewesen, jetzt gehe die Bedeutung stark zurück, weil LED einfach effizienter und langlebiger sind. "Wenn der Kunde die jetzt nicht mehr haben will, was sollen wir da machen?", so Berlien. Osram beschäftigt derzeit 34 000 Mitarbeiter, darunter 12 000 in dem abzuspaltenden Bereich. Zuletzt wurde bereits Tausende Jobs gestrichen.

Die Ausgliederung des traditionellen Geschäftes mit Glühbirnen und allgemeiner Beleuchtung, darunter auch LED-Lampen, gilt als der größte Schnitt in der mehr als hundertjährigen Geschichte der Firma, die lange zum Siemens-Konzern gehört hatte. Es gebe mehrere Optionen für die Sparte, so Berlien, etwa einen Partner zu finden, sei es einen aus der Branche oder einen Finanzinvestor, oder einen Spin-off, also die Abgabe an die jetzigen Aktionäre - so wie Siemens das mit Osram gemacht hat. Berlien betonte: "Es geht hier nicht darum, irgendetwas auszugliedern, und dann nach uns die Sintflut." Es gehe auch nicht um "die schnelle Mark", sondern darum, dass das Projekt ein Erfolg werde.

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