Luftangriffe auf Huthi-Rebellen:Nach Waffenruhe neue Kämpfe in Jemen

  • Die von Saudi-Arabien geführte Koalition fliegt unmittelbar nach Auslaufen einer Waffenruhe erneut Angriffe auf die Huthi-Rebellen in Jemen.
  • Der UN-Sondergesandte für den Jemen hatte eine Verlängerung der Feuerpause um fünf Tage gefordert, um die Zivilbevölkerung mit Hilfsgütern zu versorgen.
  • In Jemen haben die von Iran unterstützten Huthi-Rebellen weite Teile des Landes unter ihrer Kontrolle. Eine Koalition um Saudi-Arabien will dem geflohenen sunnitischen Präsidenten Abd-Rabbu Mansur Hadi wieder zur Macht verhelfen.

Luftangriffe auf Huthi-Rebellen

Nur wenige Stunden nach Ablauf einer fünftägigen Waffenruhe in Jemen hat die von Saudi-Arabien geführte Koalition ihre Luftangriffe auf die Huthi-Rebellen fortgesetzt. In der Nacht zum Montag waren in der Nähe des Flughafens von Aden im Süden Jemens Explosionen zu hören. Ziele waren der von den schiitischen Rebellen besetzte Präsidentensitz und ein Stützpunkt von mit den Huthis verbündeten Einheiten, wie Militärvertreter und Augenzeugen am Sonntagabend sagten. Auch in den Stadtteilen Chor Maksar und Crater gab es Detonationen.

Seit Dienstag hatten die von Saudi-Arabien angeführte Koalition und die schiitischen Huthi-Milizen die Waffenruhe weitgehend eingehalten, um eine Versorgung der Zivilbevölkerung mit Lebensmitteln und Medikamenten zu ermöglichen. Allerdings war es auch am Wochenende zu Kämpfen gekommen, so in der drittgrößten jemenitischen Stadt Tais, einer Hochburg der regierungstreuen Milizen.

UN-Sondergesandter forderte Verlängerung der Waffenruhe

Die Waffenruhe lief am Sonntagabend aus, obwohl der UN-Sondergesandte Ismail Uld Scheich Ahmed eine Verlängerung um fünf Tage gefordert hatte. Zustimmung erhielt er vom jemenitischen Vizepräsidenten Chaled Bahah. Die schiitischen Huthi-Rebellen werden von Iran unterstützt und haben weite Teile Jemens unter ihre Kontrolle gebracht.

Das wahhabitisch-sunnitische Königreich Saudi-Arabien, Erzrivale Irans, will dem nach Riad geflohenen sunnitischen Präsidenten Jemens, Abd-Rabbu Mansur Hadi, wieder zur Macht verhelfen. Eine von Saudi-Arabien geführte Koalition bombardiert seit Ende März Stellungen und Waffenlager der Huthis.

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