Zweite Fußball-Bundesliga:Choreografie für Pinola

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Der 1. FC Nürnberg macht dem argentinischen Linksverteidiger ein deutlich niedrigeres Angebot - ob er es annimmt, ist offen. Im letzten Heimspiel der Saison am Sonntag gegen Aalen ist der 32-jährige Publikumsliebling gesperrt.

Von Markus Schäflein

Es lief die Nachspielzeit am Sonntag in der Münchner Arena, als Javier Pinola mit gelb-roter Karte vom Platz flog. Nun ist es nichts Ungewöhnliches, dass der Nürnberger Linksverteidiger mit Gelb-Rot oder sonstwie vom Platz fliegt, aber diesmal kam der Szene eine besondere Bedeutung zu: Pinola ist im letzten Saisonspiel des Fußball-Zweitligisten 1. FC Nürnberg am Sonntag (15.30 Uhr) gegen den bereits abgestiegenen VfR Aalen gesperrt. Und so könnte es sein, dass das 1:2 beim TSV 1860 München das letzte Spiel des 32 Jahre alten Publikumslieblings für den Club war.

Celustka soll bleiben, Bihr geht zu den Stuttgarter Kickers

Sportvorstand Martin Bader hatte schon vor dieser Saison gesagt, Pinola sei "ein Luxus, den wir uns leisten können". Er ist einer erneuten Vertragsverlängerung offenbar nicht abgeneigt, ließ aber auch durchblicken, dass Pinola nun für wesentlich kleineres Geld weitermachen müsste. "Ein zweites Jahr zweite Liga ist eine andere Welt. Das sind veränderte Rahmenbedingungen und diesen müssen wir auch Rechnung tragen", erklärte Bader der Nürnberger Zeitung. Er hoffe, dass Pinolas Gehaltsvorstellungen "nicht unverrückbar" seien. Und Trainer René Weiler fügte hinzu: "Solange der Vertrag nicht verlängert ist, besteht die Möglichkeit, dass es sein letztes Spiel war."

Emotionaler sehen die Nürnberger Anhänger die Angelegenheit: Sie haben dem Argentinier, der seit zehn Jahren für den Club spielt und seine größten Zeiten unter Trainer Hans Meyer mit dem DFB-Pokalsieg 2007 erlebte, eine Choreografie vorbereitet, die sich Pinola nun in Zivil anschauen muss. Möglicherweise steht am Sonntag bereits fest, ob ein Blumenstrauß besorgt werden muss: "Wir werden uns in den nächsten Tagen zusammen setzen und dann werden wir mehr wissen", kündigte Bader an.

Mit zwei weiteren Außenverteidigern hat der 1. FC Nürnberg die Planungen bereits vorangetrieben: Der 21 Jahre alte Pascal Bihr, der sechs Einsätze zu Saisonbeginn hatte, aber unter Weiler nicht mehr zum Einsatz kam, wechselt zu den Stuttgarter Kickers in die dritte Liga. Stammspieler Ondrej Celustka, 25, der zu Saisonbeginn von Trabzonspor gekommen war, soll hingegen einen neuen Vertrag erhalten.

© SZ vom 20.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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