Defekte Airbags:Takata veranlasst Rekord-Rückruf von 34 Millionen Autos

  • Der Airbag-Hersteller Takata lässt 34 Millionen Autos in den USA in die Werkstätten beordern.
  • Schuld ist ein fehlerhafter Airbag, der in mindestens fünf Fällen zu tödlichen Autounfällen geführt haben soll.
  • Den Behörden zufolge könne ein kompletter Austausch der Takata-Airbags allerdings Jahre dauern.
  • In den vergangenen Jahren waren bereits 20 Millionen Fahrzeuge wegen defekter Takata-Airbags zurückgerufen worden.

Takata will defekte Airbags austauschen

Der japanische Autozulieferer Takata hat wegen defekter Airbags den Rekord-Rückruf von insgesamt fast 34 Millionen Autos in den USA veranlasst. Das Unternehmen verdoppele damit die Anzahl der in die Werkstatt beorderten Fahrzeuge, teilten die US-Behörden am Dienstag mit. US-Verkehrsminister Anthony Foxx sagte, Takata habe zudem erstmals eingeräumt, dass die in elf verschiedenen Automarken eingebauten Airbags des Unternehmens fehlerhaft seien. Betroffen sind unter anderem Autos der Hersteller Honda, Toyota, General Motors, BMW und Ford.

Die defekten Airbags "waren unseren Erkenntnissen zufolge für mindestens fünf Todesfälle verantwortlich", sagte Foxx. Die Luftkissen können wegen eines Fehlers im Gasgenerator in Sekundenbruchteilen platzen und durch heiße Metallteile Fahrer und Beifahrer verletzen oder gar töten.

Bei dem nach offiziellen Angaben größten Rückruf in der US-Automobilgeschichte sollen die gefährlichen Schutzvorrichtungen nun ausgetauscht werden. Den Behörden zufolge könne ein kompletter Austausch der Takata-Airbags allerdings Jahre dauern. Foxx erklärte, sein Ministerium arbeite unter Hochdruck daran, "die größten Risiken zuerst" anzugehen und einen Austausch fehlerhafter Geräte sicherzustellen. "Wir werden unsere Arbeit erst beenden, wenn jeder Airbag ersetzt worden ist", fügte er hinzu.

20 Millionen Rückrufe in den vergangenen Jahren

In den vergangenen Jahren hatten bereits mehrere Autobauer wegen defekter Takata-Airbags gut 20 Millionen Fahrzeuge zurückrufen müssen, darunter Toyota, Nissan, Honda und General Motors. Takata ist einer der weltweit größten Airbag-Hersteller und hat dutzende Standorte in 20 Ländern, darunter mehrere in Deutschland. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, die Probleme mit seinem Airbag jahrelang ignoriert und dann zu spät gehandelt zu haben. Es sieht sich deshalb verschiedenen Gerichtsverfahren und Untersuchungen von Behörden ausgesetzt.

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