Kiosk im Netz:Zum Ausreißen

Die Webseite "Pocketstory" funktioniert wie eine Art iTunes für Magazinartikel: Statt ein ganzes Heft zu kaufen, gibt es handverlesene Texte für wenig Geld. Mit dem Start am Donnerstag überholt die Seite die Konkurrenz aus dem Ausland.

Von Benedikt Frank

Im Werbevideo wird vorgeführt, was analog nicht geht: Ein Mann reißt im Kiosk Seiten aus einem Magazin und geht mit diesen zur Kasse. Die Verkäuferin schüttelt den Kopf. Das Hamburger Startup Pocket-story möchte das Problem digital lösen. Am Donnerstag ist der gleichnamige Einzelseiten-Digitalkiosk in Deutschland gestartet - und kommt damit dem Konkurrenten Blendle zuvor. In beiden Diensten sollen Leser einzelne Artikel statt ganzer Hefte kaufen. "Wir wollen uns mit Reportagen und längeren Lesestücken von Blendle abheben", sagt Gründer Thorsten Höge: 5000 Zeichen sind Minimum, auch ganze Buchkapitel sind im Angebot. Die Auswahl trifft eine Redaktion, ein Algorithmus wiederum macht den Lesern auf der Webseite spezielle Vorschläge. Zum Start liefern etwa Zeit und Spiegel oder der Campus-Verlag Inhalte. Wobei nicht die Aktualität im Vordergrund steht, sondern der Empfehlungsservice: Viele Artikel erscheinen bei Pocketstory erst eine Woche nach der Printausgabe. Zwischen 39 Cent und 2 Euro zahlt man dann - wobei auch Texte angeboten werden, die anderswo bereits umsonst zu lesen sind. Man feile noch, sagt Höge dazu, auch an einer App für Smartphones übrigens.

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