Erding:Gutes Ergebnis

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VR-Bank zahlt Dividende und erhöht Eigenkapital

Von Philipp Schmitt, Erding

Die Erdinger Banken stehen wegen der extremen Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), den rückläufigen Zinserlösen und steigenden bürokratischen Anforderungen vor großen Herausforderungen. "Wir haben 2014 ein gutes Ergebnis erzielt, müssen aber trotz Niedrigzinsniveau ausreichend Erträge für die Zukunft sichern", sagte das Vorstandsmitglied der VR-Bank Erding Josef Kern bei der Vertreterversammlung am Mittwoch in der Stadthalle. Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) und Ob Max Gotz (CSU) gratulierten "zur außergewöhnlich guten Jahresbilanz" mit einer um 2,2 Prozent auf 395 Millionen Euro erhöhten Bilanzsumme und einem betreuten Kundenvolumen von 740 Millionen Euro in Geldanlagen, Wertpapieren und Krediten. Gotz wies auf die getrübten Ertragsaussichten und großen Herausforderungen hin und sagte, Erding biete weiterhin als Region des Wachstums Möglichkeiten vor allem im Immobilien- und Kreditgeschäft. Die Region sei im Bankensektor jedoch von einem starken Wettbewerb geprägt.

Momentan steht die seit mehr als 117 Jahren in der Region tätige VR-Bank gut da. Die Geschäftsentwicklung war positiv, es wurde ein zufrieden stellendes Ergebnis mit verbessertem Jahresüberschuss und mit einem Bilanzgewinn von rund einer Million Euro erzielt. Die 79 Vertreter haben einer 3,5-Prozent Dividende (89 522 Euro) auf die Geschäftsguthaben der 5883 Mitglieder und 950 000 Euro zur Stärkung der Rücklagen zugestimmt. So wird auch das Eigenkapital erhöht als Basis für weitere Kreditgeschäfte. Die Vorstandsmitglieder Kern, Josef Kressirer und Johann Luber und der als Versammlungsleiter agierende Michael Geser erläuterten die Resultate: Sehr gut lief aufgrund der Rekorde am Aktienmarkt das Wertpapiergeschäft und das Geschäft der Tochtergesellschaften im Immobilien- und Lagerhausbereich. Der leer gefegte Immobilienmarkt spiegelte sich bei der VR-Immobilien Erding GmbH in einer hoher Nachfrage nach Häusern und Wohnungen. Es wurden 109 Immobilien im Wert von neun Millionen Euro vermittelt. Auch bei der Immobilien-Finanzierung hat die VR-Bank gut abgeschnitten: In den vergangenen Jahren hat sich das jährliche Volumen des Neugeschäfts mehr als verdoppelt, für 2015 wird ein weiterer Rekord erwartet.

Die Kundeneinlagen sind die Finanzierungsbasis der Bank, auch hier gibt es Zuwächse: Mit 303 Millionen Euro liegen sie erstmals über der 300-Millionen Grenze. So könne auch die hohe Nachfrage im Kreditgeschäft (264 Millionen Euro) gedeckt werden. Die Eigenkapitalquote der VR-Bank liegt bei mehr als neun Prozent.

Negativ wird sich künftig aber der sinkende Zinserlös bemerkbar machen und "in die Bilanzen hineinfressen". Schon 2014 hat sich der Zinsüberschuss deutlich reduziert. "Ein Ende der Niedrigzinsphase ist nicht in Sicht, die Kunden suchen alternative Anlageformen", sagte Kern. Er ärgere sich darüber, dass solide Regionalbanken wie die VR auch noch Insolvenz-Sicherungsfonds für systemrelevante Großbanken in der EU mitfinanzieren müssen. Vorstand und Aufsichtsrat wurden einstimmig entlastet, Max Wittmann und Franz-Xaver Mayr wurden wieder in den Aufsichtsrat gewählt.

© SZ vom 22.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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