Zweites Halbfinale zum ESC:Goldstaub! Glitzer! Feuerwerk!

Der "Eurovision Song Contest" soll ein Gesangswettbewerb sein. Tatsächlich? Das fragt man sich als Zuschauer beim zweiten Halbfinale. Und hofft, dass die Sänger nicht das Singen vergessen.

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Eurovision Song Contest 2015 - Semi Final 2

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Inszenierung ist beim Eurovision Song Contest, kurz ESC, - nun ja - nicht unwichtig. Doch was es beim zweiten Halbfinale am Donnerstagabend auf der Bühne in Wien zu sehen gab, erinnerte eher an eine Theateraufführung als an den wohl bekanntesten Gesangswettbewerb der Welt.

"Hilfe, es blendet!" - oder was will uns Aminata Savadogo aus Lettland mit dieser Geste sagen? Tatsächlich tut der Anblick des feuerroten Fummels vor feuerroten Blitzen ein bisschen im Auge weh. Vielleicht bittet die Lettin aber auch nur um Beistand von oben fürs Finale am Samstag.

Second Semi-Final - 60th Eurovision Song Contest

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Die Schweden haben beim Eurovision Song Contest immer schon auf Inszenierung gesetzt. Man denke an Eric Saade, der 2011 vor lauter Begeisterung auf der Bühne einen Glaskasten zerschlug, in dem er eingesperrt war, und dabei "I Will Be Popular" schmetterte. Auch der Auftritt der Comicmännchen bei Måns Zelmerlöws "Heroes" macht einiges her: Interaktion mit den knubbeligen Comicmännchen auf der virtuellen LED-Leinwand, wildes Rumgekritzel in der Luft, und, Achtung, es kommt noch besser ...

Eurovision Song Contest 2015 - Semi Final 2

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... die Transformation zum riesigen Schmetterling! Beeindruckend, aber etwas abgehoben (wie gesagt: wir sind bei einem Gesangswettbewerb). Hoffentlich bleibt Måns im Finale am Samstag auf dem Boden.

Second Semi-Final - 60th Eurovision Song Contest

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Romeo und Julia, Tarzan und Jane, Monika und Vaidas: "One kiss ... and you' ll see what you' ve missed", so lautet eine Liedzeile aus "This Time". Und daran hält sich das Duo aus Litauen auch. Alles für die Show! In Wirklichkeit ist so ein inszenierter Bühnenkuss zwischen zwei Zeilen vermutlich einfach nur anstrengend. Und das quietschig-bunte Leuchtspektakel auch ohne diesen "Höhepunkt" schon so überbordend, dass man gar nicht genau weiß, wo man zuerst hinschauen soll. Dem Publikum gefiel es offenbar - Litauen hat sich ins Finale geknutscht.

Eurovision Song Contest - 2nd Semi-Final

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Die Schweiz setzt auf einen dunklen Birkenwald. In dem stehen düstere Gestalten und schlagen den Takt auf Trommeln. Sängerin Mélanie Réné öffnet die Arme und erinnert dabei irgendwie ein bisschen an Dracula. Dazu noch Nebelschleier und Wind - der perfekte Schauplatz für ein Grusel-Schauspiel. Das es aber nicht ins Finale geschafft hat.

Eurovision Song Contest 2015 - Semi Final 2

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Der zweite Beitrag aus der Kategorie: "Ich glaub', er steht im Wald". Elnur Hüseynov muss mit ansehen, wie sich zwei sehr zackig tanzende Darsteller während einer projizierten Mondfinsternis in Wölfe verwandeln. Und darf dabei das Singen nicht vergessen (das Lied heißt passenderweise "Hour of the Wolf"). Ach ja, Nebel wabert auch noch auf der Bühne beim Auftritt des Mannes aus Aserbaidschan. Ins Finale hat er es trotzdem geschafft.

Eurovision Song Contest - 2nd Semi-Final

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Und jetzt das Gleiche in freundlich: Polen geht mit einem rosafarbenen Traum aus Blüten und wehenden Seidengardinen ins Finale. Monika Kuszyńska, selbst in Blütenweiß gewandet, wird von einem Pianisten am ebenfalls weißen Klavier begleitet. Da geht die Sonne auf, da kommt der Frühling - pink und rosa und hellblau. Wie harmonisch! Und wie kitschig.

Eurovision Song Contest - 2nd Semi-Final

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In Irland gibt es bekanntermaßen viel Grün. Naheliegend also, dass Molly Sterlings Piano im Wald steht. Ihr Lied heißt "Playing with Numbers" und handelt von einer vergifteten Liebe. Auf der Bühne gab es dazu ganz viel Licht-und-Schatten-Spiel - aber im Vergleich zu den anderen Wald-Schauplätzen im Wettbewerb war ihr Beitrag dann wohl doch zu unspektakulär. Es hat nicht für einen Platz im Finale gereicht.

Second Semi-Final - 60th Eurovision Song Contest

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Verloren im Andromeda-Nebel - was soll uns dieses Bühnenbild genau sagen? John Karayiannis aus Zypern singt jedenfalls von einer Sache, die er getan haben sollte. Was könnte das sein? Hoffentlich nicht, alle Sterne zu zählen, die da am virtuellen Firmament leuchten. Dazu hätte er im Finale auch gar keine Zeit.

Eurovision Song Contest 2015 - Semi Final 2

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Nadav Guedj aus Israel ist der "Golden Boy" des Wettbewerbs. So lautet zumindest der Titel seines Songs. Das mit dem Siegerlächeln hat der junge Mann jedenfalls schon ziemlich gut drauf. Seine fünf energetischen Tänzer scheinen auch bester Laune zu sein - vielleicht lachen sie aber auch ein bisschen über die pompöse Inszenierung des eigenen Auftritts: Goldstaub, Glitzer, Feuerwerk. Klar, damit ist man sicher im Finale.

© SZ.de/jobr/hai
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