Tochter des Korean-Air-Chefs:"Königin der Nüsse" darf Gefängnis früher verlassen

Tochter des Korean-Air-Chefs: Cho Hyun Ah beim Verlassen des Gefängnisses.

Cho Hyun Ah beim Verlassen des Gefängnisses.

(Foto: AP)
  • Wegen einer Packung falsch servierter Macadamia-Nüsse hat Cho Hyun Ah ein Flugzeug angehalten. Für dieses Verhalten wurde die Tochter des Korean-Air-Chefs zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt.
  • Ein Berufungsgericht in Seoul wandelt die Haft- nun in eine Bewährungsstrafe um. Cho darf das Gefängnis verlassen.

Weil die Macadamia-Nüsse in der ersten Klasse statt wie vorgeschrieben in einer Schale in der Tüte serviert werden, bekam die Tochter des Korean-Air-Chefs, Cho Hyun Ah, Anfang Dezember einen Wutausbruch. Die "Königin der Nüsse" (The Guardian) zitierte den Chefsteward zu sich, beschimpfte ihn und verwies den Mann des Flugzeugs. Der in New York schon zur Startbahn rollende Airbus A380 musste zum Terminal zurückkehren und startete deshalb mit Verspätung.

Wegen dieses Vorfalls wird die 40-Jährige zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt. Ein Berufungsgericht in Seoul hat die Haftstrafe gegen Cho nun aufgehoben. Die 40-Jährige habe nicht die Absicht gehabt, den Flugbetrieb zu stören, entschieden die Richter und wandelten die Haftstrafe in eine zweijährige Bewährungsstrafe um.

Wutausbruch mit weitreichenden Folgen

Chos Wutausbruch hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Sie saß deswegen seit Ende Dezember in Haft, im Februar befand sie ein Gericht des Verstoßes gegen die Sicherheitsvorschriften schuldig und verurteilte sie zu einem Jahr Gefängnis. Die Staatsanwaltschaft hatte sogar drei Jahre Haft gefordert.

Former Korean Air Lines executive Heather Cho is surround by reporters as she is released at a courthouse  in Seoul

Dutzende Journalisten warteten vor dem Gefängnis auf Cho.

(Foto: REUTERS)

Cho entschuldigte sich in dem Berufungsverfahren erneut für ihr Verhalten. Sie bitte alle, die sich durch die Vorkommnisse verletzt fühlten, um Verzeihung, erklärte einer ihrer Anwälte. Die Mutter von zweijährigen Zwillingen zog nach dem Urteil ihren Gefängnisanzug aus und verließ das Gerichtsgebäude mit schwarzem Mantel und Sonnenbrille.

Symbol für verwöhnte Generation

Der Fall hatte in Südkorea hohe Wellen geschlagen. Cho wurde als Symbol für eine Generation verwöhnter und arroganter Nachkommen einflussreicher Familienunternehmen gesehen, welche die südkoreanische Wirtschaft dominieren.

Der Vater von Cho entließ seine Tochter, bisher Vize-Präsidentin für das Kabinenpersonal der Fluglinie, fristlos und entschuldigte sich im Fernsehen für ihr "dümmliches Verhalten". Cho selbst musste sich, vor Journalisten, bei den Flugbegleitern entschuldigen.

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