Ceres:Wo der Zwergplanet leuchtet

Dawn Ceres Nasa

Die Herkunft der hellen Flecken auf Ceres ist nach wie vor ungeklärt.

(Foto: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA)
  • Die Nasa-Raumsonde Dawn hat neue, schärfere Aufnahmen des Zwergplaneten Ceres gemacht.
  • Die Bilder zeichnen ein immer genaueres Bild des geheimnisvollen Zwergplaneten. Unklar ist die Beschaffenheit der hellen Flecken auf der Oberfläche.
  • Dawn soll mehrere Monate lang den Planetoidengürtel zwischen den Planeten Mars und Jupiter erforschen - mit deutscher Kamera an Bord.

Extreme Höhenunterschiede auf Ceres

Die Nasa-Raumsonde Dawn hat die bislang schärfsten Aufnahmen vom Zwergplaneten Ceres gesendet. Sie entstanden am 16. Mai in einer Entfernung von 7200 Kilometern zu Ceres. Weiter ungeklärt ist die Beschaffenheit der mysteriösen hellen Flecken, die Dawn bereits im Winter beim Anflug auf Ceres fotografiert hatte. Doch sie sind auf den neuen Aufnahmen so scharf wie noch nie zu sehen.

Die spektakuläre Raumfahrtmission zeichnet damit ein immer genaueres Bild des geheimnisvollen Zwergplaneten. Dessen Oberfläche weist extreme Höhenunterschiede, unterschiedliche Kraterformen, aber auch größere Ebenen auf. Das ergaben erste Auswertungen bisher erfasster Daten der Dawn-Sonde, wie das Deutsche Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR) mitteilte.

Liegt Eis auf der Oberfläche von Ceres?

Die Nasa-Raumsonde mit deutscher Kamera an Bord war Anfang März nach mehr als siebeneinhalbjähriger Reise in eine Umlaufbahn um den eisigen Zwergplaneten eingeschwenkt. Sie soll mehrere Monate lang den Planetoidengürtel zwischen den Planeten Mars und Jupiter erforschen. Mit Multispektral-Kameras, die unter der Federführung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Göttingen entwickelt wurden, soll der Himmelskörper genau kartografiert werden.

Schon zuvor hatte die Sonde vereinzelte, extrem helle Flecken auf Ceres ausgemacht. Auf einer Aufnahme vom 16. Mai ist laut DLR nun in einem der Krater gleich eine ganze Gruppe dieser Flecken zu sehen. "An diesen Stellen reflektiert Material auf der Oberfläche von Ceres die Sonnenstrahlen besonders stark", erläuterte der DLR-Forscher und Dawn-Missionswissenschaftler Ralf Jaumann. "Es könnte frisches Eis sein, es könnte Salz sein - da gehen die Meinungen noch auseinander."

Ceres ist der größte Himmelskörper im Asteroidengürtel zwischen den Planeten Mars und Jupiter. Der Zwergplanet ist bereits die zweite Station der 2007 gestarteten Mission Dawn (englisch für "Morgendämmerung"). Im Juli 2011 hatte die Nasa-Sonde den Asteroiden Vesta erreicht, den sie bis September 2012 umkreiste. Die nun bevorstehende Erforschung des kugelrunden Zwergplaneten Ceres ist für die Wissenschaftler besonders spannend, weil sie unter seiner Kruste einen Ozean vermuten.

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