Zwei Wochen lang haben fünf junge Männer der Industriebauschule in Hradec Králové, dem früheren Königgrätz (Ostböhmen), ein bautechnisches Praktikum in Bad Tölz absolviert. Sie hatten dabei laut Mitteilung der Tölzer Berufsschule ein umfangreiches Programm zu bewältigen. Neben einer Einführung in die Bauabteilung der Berufsschule stand ein zweitägiges deutsch-tschechisches Sprachtraining auf dem Programm. Die Gäste und Auszubildende der Fachklasse für Maurer im zweiten Ausbildungsjahr konnten Grundkenntnisse der Sprache des Nachbarlandes erwerben.
Ein wichtiger Teil des Aufenthalts war die praktische Arbeit in örtlichen Baubetrieben. Verteilt auf Ausbildungsbetriebe und Baustellen, auch am Tölzer Rathaus, lernten die angehenden Fachkräfte Arbeitsweise und Arbeitstechnik deutscher Fachbetriebe kennen. Die Gäste seien sehr angetan von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft ihrer deutschen Kollegen gewesen, sowohl in der Berufsschule als auch auf den Baustellen, heißt es in der Mitteilung. Ein wesentlicher Gesichtspunkt des Austauschprogramms ist das Kennenlernen von Kultur, Land und Leuten. So besuchten die Praktikanten in München die Altstadt, die BMW-Welt und das Olympiagelände. Im Freilichtmuseum an der Glentleiten gab es in der Zollinger Halle eine interessante Holzbautechnik zu bestaunen. Der Kontakt zu deutschen Jugendlichen wurde durch einen Bowlingabend mit Schülern der Maurerklasse vertieft.
Finanziert wird der seit 2013 bestehende Austausch der Schulen durch das Programm "Erasmus +" der Europäischen Union. Da die Fördermittel nicht reichen, um alle Kosten zu decken, haben die Raiffeisenbanken im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen mit einer Spende bei der Finanzierung des Projekts geholfen. Nach Aussage der begleitenden Lehrerin, Hana Pinkova, kehren die jungen Baufachkräfte aus Tschechien mit den allerbesten Eindrücken in ihre Heimat zurück. Übereinstimmend berichten sie, sie hätten nicht nur viel gelernt, sondern ein äußerst positives Bild von Bayern gewonnen.