Nach Gerichtsentscheid:Außenministerium veröffentlicht E-Mails von Hillary Clinton

  • Eine weitere Tranche an E-Mails von Hillary Clinton, die sie in ihrer Zeit als Außenministerin schrieb, sind öffentlich zugänglich.
  • Ein Gericht hatte entschieden, dass der Schriftverkehr nicht erst, wie vom Außenministerium geplant, im Januar 2016 veröffentlicht werden darf.
  • Unklar ist wie brisant der Inhalt ist - das Außenministerium hat sie vorab geprüft und Geheimdienstinformationen geschwärzt.

Erste Etappe der Veröffentlichung

Das Außenministerium veröffentlicht die ersten 296 von insgesamt Tausenden E-Mails von Hillary Clinton. Ein Gericht hatte eine schnelle Veröffentlichung des Schriftverkehrs angeordnet. Clinton selbst forderte schon länger die Freigabe der E-Mails. "Keiner hat ein größeres Interesse daran, dass sie freigegeben werden, als ich", erklärte die US-Demokratin, die sich um die Präsidentschaftskandidatur ihrer Partei bewirbt und dabei als Favoritin gilt.

Die nun öffentlich gemachten E-Mails betreffen vor allem die Anschläge auf die US-Botschaft in der libyschen Stadt Bengasi bei denen 2012 auch der amerikanische Botschafter getötet wurde. "Die E-Mails, die wir heute veröffentlichen ändern nichts an den Fakten oder unserem Verständnis des Vorfalls - vor und nach den Anschläge", twitterte das Außenministerium. Die New York Times hatte bereits teilweise aus dem Schriftverkehr zitiert.

Viele Schwärzungen zu erwarten

Anfang März war bekannt geworden, dass Clinton in ihrer Zeit als Außenministerin von 2009 bis 2013 kein offizielles E-Mail-Konto genutzt hatte, sondern weiterhin ihre private E-Mail-Adresse. Clinton übergab daraufhin dem Außenministerium nach eigenen Angaben rund 30 000 dienstliche E-Mails zu Archivierungszwecken, die während ihrer Amtszeit über ihre Privatadresse hdr22@clintonemail.com geschickt und empfangen wurden.

Allerdings erklärte Clinton, rund 30 000 private E-Mails gelöscht zu haben. Darin sei es beispielsweise um die Hochzeit ihrer Tochter, die Beerdigung ihrer Mutter oder ihre Yoga-Stunden gegangen. Die Republikaner mutmaßen, dass Clinton unliebsame Details ihrer Amtsführung zu verschleiern versucht.

Das US-Außenministerium hatte im März mit einer internen Untersuchung jeder einzelnen von Clinton übermittelten E-Mail begonnen. Geheiminformationen sollen dabei geschwärzt werden. Das Ministerium wollte die Überprüfung erst im Januar 2016 abschließen und erst dann alle E-Mails auf einen Schlag veröffentlichen. Auf Anordnung des Gerichts werden alle überprüften E-Mails jetzt in Etappen veröffentlicht.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: