Eine Szene allein charakterisiert das zweijährige Schaffen von Henrikh Mkhitaryan (links im Bild) beim BVB: Im April 2014 steht er frei vor dem leeren Tor, trifft den Pfosten und vergibt gegen Real Madrid den Halbfinaleinzug in der Champions League. Was übrigens auch zu dieser Szene gehört: Ein Sprint mit Ball um Iker Casillas und ein reaktionsschneller Pass auf Kevin Großkreutz hinterher. Auch Großkreutz hätte treffen müssen.
Mkhitaryan, 26, war das Symbol der Dortmunder Krise dieser Saison. Weil ihm vor dem Tor oft die Nerven versagten, weil er sich Fehler zu Herzen nahm, dann die Schultern hängen ließ. Dass er im Laufe der Rückrunde immer stärker in der Defensive arbeitete, sich aufrieb, viele Chancen kreierte, den Aufschwung mit herbeiführte - und dass er in seiner ersten Saison, nachdem er für geschätzte 27,5 Millionen Euro aus Donezk gekommen war, nicht enttäuschte, sondern 13 Tore schoss und zehn vorbereitete -, gehört jedoch genauso in sein Arbeitszeugnis. Jürgen Klopp hat sich oft bemüht, die Klasse seines Armeniers zu betonen. Spätestens beim Triumph im DFB-Pokal-Halbfinale gegen die Bayern war zu sehen, was er gemeint hatte. Das zwischenzeitliche 1:1 bereitete ein technisch anspruchsvoller, direkt gespielter Querpass vor. Er kam von Mkhitaryan.
(fis)