Bandporträt:Gut, böse, hässlich

Bandporträt: Sie wollen über Whiskey „eine Bindung“ zu ihren Fans schaffen, sagen die Musiker von Metallica. Wie praktisch: Geld verdienen lässt sich damit auch.

Sie wollen über Whiskey „eine Bindung“ zu ihren Fans schaffen, sagen die Musiker von Metallica. Wie praktisch: Geld verdienen lässt sich damit auch.

(Foto: Ross Halfin)

Warum die Weltmeister "Metallica" nicht aufhören

Von Dirk Wagner

Obwohl seine Mitstreiter schon öffentlich über eine mögliche Auflösung der Band gesprochen haben, mag Metallica-Sänger James Hetfield derlei Gerüchte nicht bestätigen. Zu gewichtig erscheint ihm so ein Schritt, den er, anders als die Scorpions, einmal getätigt, nicht rückgängig machen würde. Lieber wäre ihm darum, die Aktivitäten der Metal-Weltmeister etwas zurückzufahren. Was witzig ist, weil das letzte reguläre Studioalbum der Band, "Death Magnetic", eh schon 2008 erschienen ist. Laut dem Schlagzeuger Lars Ulrich sind immerhin 20 neue Lieder aufgenommen. Metallicas Kooperation mit Lou Reed auf dessen Platte "Lulu" von 2011 zählen viele Metallica-Fans nicht zum offiziellen Werk. Und das, obwohl Metallica jüngst bei der Grammy-Verleihung sogar ein Duett mit dem chinesischen Pianisten Lang Lang wagten.

Glaubt man indes der jüngsten Bandbiografie "Into The Black - The Inside Story of Metallica 1991-2014", ist die kalifornische Band infolge von Fehlinvestitionen wie der Produktion des gefloppten Kinofilms "Through The Never" oder des überteuerten eigenen Festivals "Orion Music + More" viel zu pleite, um sich derzeit eine Auflösung leisten zu können. Bösen Zungen zufolge garantieren auch nur solche Geldprobleme die jährlichen Europabesuche der mehrfach Grammy-prämierten Metal-Band, die auf der letzten Welttournee sogar ihre Fans entscheiden ließ, welche Songs sie in ihren Konzerten spielte. Als dann, wie auf einem Verkaufssender, Zuschauer noch während des Konzerts per kostenpflichtiger Shortmessage mit ihren Handys für einen weiteren Song abstimmen sollten, fand das allerdings nicht die Zustimmung der Fans. So fielen auf dem entsprechenden "Rock im Park"-Auftritt in Nürnberg gerade einmal 427 Stimmen auf den Gewinnersong. Der großartigen Show, die traditionell mit Ennio Morricones Soundtrack zu Sergio Leones "Il buono, il brutto e il cattivo" startete, hatte das aber auch nicht geschadet.

Metallica, So., 31. Mai, 20.30 Uhr, Olympiastadion

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