Insidertipps:Voll auf die Zwölf

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Tipps der größten harten Bands Bayerns: Emil Bulls & Eisbrecher

Alexx Wesselsky: Wir in der Olympiahalle - ich habe das Plakat schon fünf Mal fotografiert. Wir als einzige deutsch singende Band sind bei Rockavaria ja die Exoten: Servus, mia san do! So ein Festival gehört in unsere Stadt; und ich würde mich freuen, wenn Leute, die so harte Sachen sonst nicht hören, einfach aus Neugierde hingehen und mal ihren Kopf in den Rock'n'Roll stecken. Zum Einstieg rate ich zu den Hives, diesen durchgeföhnten Schweden, die spielen vor allem live packenden Rock, melodisch. Und ihr Frontmann Pelle Almqvist spinnt total und ist ein großartiger Entertainer.

Ganz groß sind natürlich Faith NoMore, schon weil sie immer ein bisschen Indie geblieben sind. Auf die amerikanischen Crossover-Pioniere können sich alle Eisbrecher-Menschen einigen. Ihr Sänger Mike Patton kann alles von Jazz bis Heavy Metal. Es war lange still um sie, aber jetzt sind sie zurück mit einer ziemlichen Oldschool-Platte wie dem Klassiker "King For A Day" - es war nicht alles schlecht in den Neunzigern.

Wer es dann richtig auf die Fresse mag, ist bei Five Finger Death Punch gut am Start. Ist das Hardcore? Weiß ich nicht. Jedenfalls voll auf die Zwölf. Ich lege ab und zu auf, und bei ihrem Hit "Burn Motherfucker" stürmen alle immer die Tanze. "Fuck The System", man darf auch ruhig mal dagegen sein. Wäre schön, wenn die Leute von "Rockavaria" angeregt würden, auch mal wieder in die Clubs zu gehen.

Christ von Freydorf: Mir kann es nie laut genug sein, es gibt nichts Schlimmeres als zu leise Konzerte, man muss es fühlen in Mark und Bein. Da kann ich Kreator empfehlen, eine Mega-Kult-Band aus dem Ruhrpott, die weltweit gefeiert wird. Sie spielen Thrash-Metal wie Slayer, brutal schnell auf die Kante und mit rotzigem Gesang, fast punkig.

Die Band, die ich am häufigsten live gesehen habe, so 15 bis 20 Mal, ist Sick Of It All: Die New Yorker Hardcore-Helden sind auch nach 30 Jahren noch unfassbar energetisch und fresh - und in Originalbesetzung.

Wer jetzt vielleicht nicht nur wegen Muse - eine absolute Wahnsinns-Gruppe, die wohl bald Metallica oder AC/DC als Stadiongiganten beerben wird! - zu "Rockavaria" geht, sollte es einmal mit Hatebreed versuchen, wahrscheinlich die erfolgreichste Hardcore-Metal-Band mit einer Bombenshow.

Spannend ist auch die Progressive-Metal-Band Meshuggah. Die Schweden sind seit Anfang der Neunziger Speerspitze in vielem, was im Metal gerade angesagt ist: unglaublich tief gestimmte Gitarren und äußerst vertrackte Beats und Riffs.

Bei einer Gruppe habe ich mich sehr gewundert, dass sie dabei sind: And You Will Know Us by The Trail of Dead, prächtiger Alternative-Rock mit schönen Gesangsmelodien. Manchmal bricht es ekstatisch aus ihnen heraus, aber oft sind sie auch sehr ruhig - trotzdem unfassbar geil!

© SZ vom 28.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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