Zweite Fußball-Bundesliga:Mission beendet

Fortuna Düsseldorf - VfR Aalen

Kandidat in Fürth: Stefan Ruthenbeck, bislang VfR Aalen.

(Foto: Roland Weihrauch/dpa)

Der frühere Erfolgstrainer Mike Büskens verlässt die SpVgg Greuther Fürth wieder, nachdem er den Klassenverbleib knapp gesichert hat. Kandidat für seine Nachfolge ist Aalens Stefan Ruthenbeck.

Von Markus Schäflein

Am Mittwochabend verbreitete Mike Büskens die Nachricht selbst, im Internet, im sozialen Netzwerk Instagram. "Ich habe gemerkt, wie sehr mir das Kleeblatt am Herzen liegt, aber ich möchte einen Weg nur ganz oder gar nicht gehen", teilte der Trainer mit, der im Februar zur SpVgg Greuther Fürth zurückgekommen war. Am Donnerstagmittag bestätigte die SpVgg die Trennung; Büskens habe dem Verein mitgeteilt, nicht mehr zur Verfügung zu stehen: "Ich habe von Anfang an gesagt, dass das Engagement auf zwölf Spiele ausgelegt war." Seine Mission sei "mit dem Klassenerhalt erfüllt".

Ob der Trainer den Abschied wirklich selbst forcierte, blieb allerdings offen; Präsident Helmut Hack und Manager Michael Mutzel sollen angesichts des auslaufenden Vertrags längst nach einem neuen Übungsleiter gesucht haben. Schließlich konnte Büskens, der von November 2009 bis Februar 2013 schon einmal die SpVgg trainierte und die Franken mit dem Bundesliga-Aufstieg 2012 zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte führte, bei seinem zweiten Engagement in Fürth nicht an die alten Zeiten anknüpfen. Am 23. Spieltag übernahm er das Team, das damals noch sieben Zähler Vorsprung auf einen Abstiegsplatz hatte. Unter seiner Regie gelangen nur noch zwei Siege in 12 Spielen. Insgesamt stellte Fürth mit 16 Punkten zusammen mit Fortuna Düsseldorf die schlechteste Mannschaft der Rückrunde - bis zum letzten Spieltag bestand sogar die Gefahr des direkten Abstiegs in die dritte Liga, die nur durch die Ergebnisse der Konkurrenten gebannt wurde.

"Noch in dieser Woche" soll der Nachfolger feststehen

Ein Nachfolger für den 47-Jährigen steht offenbar schon bereit. Stefan Ruthenbeck trainierte zuletzt den VfR Aalen, der als Tabellenletzter absteigt und womöglich keine Drittliga-Lizenz erhält. Obwohl er zuletzt mit den klammen Aalenern nicht mehr erfolgreich war, gilt Ruthenbeck, 43, in der zweiten Liga als fachlich und menschlich hervorragender Übungsleiter, der mit vergleichsweise bescheidenen finanziellen Mitteln viel erreichen kann und in der Lage ist, Spieler zu fördern und weiterzubilden. "Zu irgendwelchen Namen kann und will ich derzeit noch nichts sagen", erklärte Fürths Manager Mutzel in der Bild-Zeitung. "Richtig ist aber, dass wir noch in dieser Woche Klarheit in der Trainerfrage haben wollen. Wir werden nun intensive Gespräche führen."

In die Kritik ist angesichts der missratenen Saison auch SpVgg-Präsident Helmut Hack geraten. Beim letzten Heimspiel der Saison gegen Darmstadt wurde dies erstmals deutlich hörbar: Als Hack mit einer Rede Mittelfeldspieler Stephan Fürstner (zu Union Berlin) verabschiedete, übertönte ein Pfeifkonzert aus der Fankurve seine Worte. "Am Ende des Tages ist klar, dass die Hauptverantwortung bei mir liegt, auch wenn ich da unten nicht gespielt habe", erklärte der 65-Jährige der Nürnberger Zeitung. Es falle ihm aber "sehr, sehr schwer", mit dem Vorwurf umzugehen, er betreibe eine Alleinherrschaft: "Da wird, was ich in 19 Jahren mit teilweise 15 Stunden am Tag geleistet habe, mit Füßen getreten", sagte Hack.

Er brauche "keine Lorbeeren", aber es dürfe nicht vergessen werden, "dass wir in wirtschaftlicher Hinsicht zum untersten Drittel der Liga gehören". Es gehöre nun einmal zur Struktur der SpVgg Greuther Fürth, dass stets die besten Spieler gegen Transfererlöse abgegeben werden müssten - diesmal gelang der Umbruch, der schon oft geklappt hat und in hohe Tabellenregionen führte, allerdings überhaupt nicht. Mit der Sorge, viele Spieler zu verlieren, muss sich Hack in dieser Sommerpause daher ungewohnt wenig beschäftigen: "Diesmal wird der Umbruch wesentlich kleiner ausfallen", sagte er, "denn wir haben keine Spieler, an denen die Bundesliga interessiert ist." Dafür gibt es einen Drittligaspieler, an dem die Fürther interessiert sind: Vom Halleschen FC soll Innenverteidiger Marcel Franke kommen. Der 22-Jährige ist 1,93 Meter groß und erzielte in der abgelaufenen Saison vier Treffer in 32 Partien.

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