Taliban-Entführung:In Afghanistan verschleppter Deutscher ist frei

  • Ein 45-jähriger Deutscher ist nach sechs Wochen in Gefangenschaft der Taliban in Afghanistan wieder freigekommen.
  • Nach Angaben deutscher Behörden konnte er fliehen; die afghanischen Behörden sprachen zunächst von einer Freilassung.
  • Dem Mann geht es körperlich weitgehend gut.

Entführter Deutscher in Freiheit

Ein von den radikalislamischen Taliban in Afghanistan entführter deutscher Entwicklungshelfer ist nach etwa sechs Wochen wieder frei. Der Verschleppte habe fliehen können, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin. Ein Sprecher der afghanischen Polizei hatte zuvor von einer Freilassung gesprochen.

Der 45-Jährige halte sich inzwischen im deutschen Generalkonsulat in Masar-i-Scharif auf. Es gehe ihm den Umständen entsprechend gut, so die deutsche Sprecherin. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sei sehr erleichtert. Dem afghanischen Polizeisprecher zufolge klagte der Mann lediglich über Bauchschmerzen.

Bei Taxifahrt im Kundus verschleppt

Der 45-Jährige, der bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) beschäftigt ist, war im April bei einer Taxifahrt in der Provinz Kundus verschleppt worden. "Wir sind voller Erleichterung über diese Nachricht und möchten uns bei allen herzlich bedanken, die zu dem guten Ausgang beigetragen haben", sagte GIZ-Vorstandssprecherin Tanja Gönner.

Mit dem Fall des Entwicklungshelfers hatte sich ein Krisenstab der Bundesregierung im Auswärtigen Amt beschäftigt. In Afghanistan werden immer wieder ausländische Staatsbürger entführt. Deutsche waren schon mehrfach betroffen.

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