Paris entfernt Liebesschlösser:Schloss mit der Liebe

Der Titel "Stadt der Liebe" kann eine Last sein: Die Brücken in Paris ächzen unter dem Gewicht von Liebesschlössern. Nun machen die Behörden Ernst. Mit erstaunlichem Ergebnis.

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Paare auf der ganzen Welt finden seit Jahren wachsenden Gefallen daran, im Namen der Liebe Vorhängeschlösser an Brücken anzubringen. Als Stadt der Liebe weltberühmt zu sein, kann da auch eine ziemliche Last sein.

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Mehr als 50 Tonnen wogen die Liebesschwüre aus Metall am Pont des Arts zuletzt. So viel, dass im vergangenen Jahr ein knapp zweieinhalb Meter langes Geländerteil zusammenkrachte. Erdrückt von der Last der Liebe.

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Jetzt geht Paris gegen die Liebesschlösser vor. Unter den Blicken zahlreicher Schaulustiger entfernen seit Anfang der Woche gut zwei Dutzend Arbeiter Hunderttausende Vorhängeschlösser von der Seine-Brücke in der Nähe des Louvre.

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Eric Le Ouez ist einer der Arbeiter, die damit beschäftigt sind, die Schlösser zu entfernen. Eigentlich findet er die Zerstörung der Liebesbeweise schade. Aber: "Sicherheit geht vor Romantik."

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Viele sehen die Demontage kritisch. Allerdings sind bisher alle Bemühungen der Stadt gescheitert, Touristen vom metallischen Liebesschwur abzuhalten. Mit der "love without lock"-Homepage hatte Paris seit Monaten versucht, Paare zu einem verliebten Selfie zu bewegen - weg vom Liebesschloss-Trend.

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Doch gerade mal ein paar Hundert Fotos sind bisher auf der Seite gelandet - während gleichzeitig die Brückengeländer von Schlössern überqellen. Fast eine Million Vorhängeschlösser hatten Verliebte am Ende an das Geländer der historischen Brücke aus dem Jahr 1804 angeschlossen.

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Die Mode der Liebesschlösser habe ein "verrücktes Ausmaß" angenommen, hatte der Bürgermeister des Viertels beklagt. Weil immer weniger Platz an den Brücken-Gittern war, hängten die Leute ihre Vorhängeschlösser in zweiter und dritter Reihe auf. Er mahnte: "Wenn eines Tages ein Stück Brüstung mit mehreren Kilo Vorhängeschlössern dran einem Touristen auf einem Boot auf den Kopf fällt, könnte ihn das schwer verletzen oder sogar töten."

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Nun ist die Brücke wieder sicher. Das Ergebnis ist überraschend: Ein freier Blick auf Paris kann doch auch ziemlich schön sein. Schon jetzt weichen viele Verliebte allerdings einfach auf andere Brücken der Stadt aus. Auf dem Pont des Arts werden Liebesschlösser künftig nicht mehr zu sehen sein. Dort sollen - nach einer Kunstausstellung - Glaswände statt Gitter installiert werden.

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Was mit den fast eine Million Vorhängeschlössern passiert, die im Laufe der Woche abmontiert werden, ist noch offen: Zunächst werden sie laut Stadt in ein Lager gebracht - "im Hinblick auf ihre Wiederverwendung für eine neue, romantische Geste".

© SZ.de/dpa/AFP/afis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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