Dachau:Besucherrekord in der Altstadt

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"Jazz in allen Gassen" zieht so viele Menschen an wie nie zuvor

Seitdem "Jazz in allen Gassen" vor zehn Jahren das erste Mal stattfand, hat sich die Besucherzahl mehr als verdoppelt. An einem der ersten heißen Frühsommertage tanzten und spazierten am Freitagabend 15 000 Menschen durch die Dachauer Altstadt und lauschten acht Bands auf sieben städtischen Bühnen und weiteren Bands am Wasserturm, im Café Zauner und im Innenhof der Volksbank. Zugleich hatten die Einzelhändler in der Altstadt bis in die Nacht hinein geöffnet. Obwohl der Andrang so groß war, verlief der Abend "total friedlich", sagt Kulturamtsleiter Tobias Schneider, der Jazz in allen Gassen plant und organisiert. Die Helfer vom Roten Kreuz und der Security hatten daher ebenfalls einen entspannten Sommerabend. Das BRK hatte nicht viel mehr zu tun, als Blasenpflaster zu verteilen - die Füße kann man sich zwischen Schermhof und Pfarrplatz schon mal wund laufen. Die Security habe "nicht eine einzige Auseinandersetzung" schlichten müssen, sagt Schneider.

Zog das Festival, das zugleich die Eröffnung des Dachauer Musiksommers mit mehreren Veranstaltungen ist, in den Anfangsjahren eher ein Publikum ab 30 Jahren an, seien die Besucher nun zum Teil auch deutlich jünger, beobachtete Schneider. Er achtet darauf, den Jugendlichen mit Bands wie etwa der Balkan-Beats-Gruppe Äl Jawala entsprechende Angebote zu machen. Alle Generationen seien mittlerweile bei dem Fest versammelt. Im Frühsommer seien die "Lust und der Hunger auf so eine Open-Air-Veranstaltung sehr groß". Dreimal nacheinander habe man zudem sehr großes Glück mit dem Wetter gehabt. Für viele Besucher habe sich Jazz in allen Gassen zu einer Art zweitem Altstadtfest entwickelt, zu dem man auch hingeht, um Bekannte und Freunde zu treffen.

Die Altstadtbewohner nehmen das Fest mit Gelassenheit, es gebe keine Beschwerden, sagt Schneider. Dafür müssen sie auch keinen Eintritt zahlen, sie könnten der Musik ohnehin nicht entfliehen. Auch alle unter 14 Jahren zahlen keinen Eintritt, alle anderen fünf Euro. Das mag zur Beliebtheit beitragen. Die Stadt Dachau schaltet zum Festival extra Radiowerbung, und tatsächlich zieht das Programm auch Besucher von außerhalb an. Eine Premiere auf dem Fest hatte in diesem Jahr die Bigband Dachau auf dem Rathausplatz. Von Anfang dabei sind die Amper Stompers, und auch die Boogie Connection ist Stammgast. Alle anderen waren schon mal da, pausieren dann und kommen irgendwann wieder. Die Mischung macht's. Die hat ganz offensichtlich gestimmt, genauso wie die Atmosphäre.

© SZ vom 08.06.2015 / vgr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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