Glonn:Schulbus verunglückt

Glonn: Der Schulbus war mit 24 Kindern voll besetzt und auf dem Weg nach Glonn.

Der Schulbus war mit 24 Kindern voll besetzt und auf dem Weg nach Glonn.

(Foto: Christian Endt, Fotografie & Lic)

Schock am ersten Schultag: Ein Kleinwagen rammt am Montagmorgen einen Bus mit 24 Kindern, vier von ihnen und der Busfahrer werden leicht verletzt. Der Unfallverursacher ringt um sein Leben.

Von Wieland Bögel, Glonn

Ein lebensgefährlich verletzter Autofahrer, vier verletzte Schüler und ein verletzter Busfahrer, das ist die Bilanz eines schweren Unfalls, der sich am Montagmorgen bei Glonn ereignet hat. Kurz vor der Ortseinfahrt wurde ein mit 24 Schülern voll besetzter Bus frontal von einem entgegenkommenden Auto gerammt. Dessen Fahrer wurde so schwer verletzt, dass er mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden musste.

Der Unfall ereignete sich gut eine Viertelstunde vor Beginn des ersten Schultags nach den Pfingstferien auf der Staatsstraße 2079 bei Glonn. In die dortige Grund- und Mittelschule war der Bus mit den 24 Kindern aus Antholing unterwegs. Gegen 7.45 Uhr verlor der Fahrer eines entgegenkommenden Kleinwagens etwa auf Höhe der Abzweigung nach Herrmannsdorf die Kontrolle über sein Fahrzeug und prallte frontal auf den Schulbus.

Der Fahrer war bei Aquaplaning vielleicht zu schnell unterwegs

Die Polizei vermutet Aquaplaning als Ursache, in den frühen Morgenstunden hatte es besonders im südlichen Landkreis heftig geregnet, so dass die Fahrbahn stellenweise überflutet war. Aber auch überhöhte Geschwindigkeit könnte dafür verantwortlich sein, dass der 50-jährige Fahrer, der von Glonn in Richtung Hohenthann unterwegs war, mit seinem Kleinwagen in einer leichten Rechtskurve von seiner Fahrspur abkam und mit dem Schulbus kollidierte.

Glonn: Der Fahrer des Kleinwagens, der den Unfall verursacht hat, erlitt lebensgefährliche Verletzungen.

Der Fahrer des Kleinwagens, der den Unfall verursacht hat, erlitt lebensgefährliche Verletzungen.

(Foto: Christian Endt)

Die Folgen des Aufpralls waren vor allem für den Autofahrer erheblich. Der Kleinwagen wurde durch die Wucht der Kollision in eine Bushaltestelle geschleudert, wo sich zum Zeitpunkt des Unfalls zum Glück niemand aufhielt. Das Fahrzeug wurde durch den Crash komplett zerstört und verformte sich derart, dass der 50-Jährige in seinem Auto eingeklemmt wurde.

Er musste von der Feuerwehr mit schwerem Gerät aus dem Fahrzeug befreit werden. Durch den Aufprall zog sich der Fahrer nach Polizeiangaben "schwerste Verletzungen" zu. Er musste nach seiner Befreiung aus dem Autowrack und der Erstversorgung durch die Rettungskräfte am Unfallort mit dem Hubschrauber in ein Krankenhaus nach München gebracht werden, sein Zustand ist kritisch.

Auch unter den Insassen des Busses gab es Verletzte. Vier Schulkinder im Alter von neun und zehn Jahren wurden durch den Aufprall leicht verletzt, sie wurden zur weiteren Versorgung mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus nach Rosenheim gebracht. Der Lenker des Busses kam ebenfalls in eine Klinik, der 74-Jährige wurde laut Angaben der Polizei bei dem Unfall am Bein verletzt, es handelt sich dabei aber lediglich um eine leichte Blessur.

Die Kinder wurden in der Schule psychologisch betreut

Da der Schulbus durch den Zusammenprall erheblich beschädigt wurde, mussten die 20 unverletzten Schüler nach dem Unfall mit einem Ersatzbus in ihre Grundschule gefahren werden. Unterricht fand für sie dort allerdings keiner mehr statt, die Kinder wurden zunächst von ihren Lehrern und einem Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut, bevor sie von ihren Eltern abgeholt wurden.

Bei seinem Arbeitgeber, der Glonner Firma Ettenhuber, lobt man den Busfahrer. Der 74-Jährige habe bei dem Unfall gut reagiert, indem er den Bus noch sicher am Fahrbahnrand zum Stehen brachte, sagte Josef Ettenhuber. Damit habe der 74-Jährige "die Gefahrensituation für unsere Fahrgäste entschärft". Ettenhuber betont auch die hohen Sicherheitsstandards der Busse seiner Firma. Erst in der vergangenen Woche sei der nun verunfallte Bus einer Sicherheitsprüfung unterzogen worden, so Ettenhuber.

Am Unfallort waren neben dem Rettungshubschrauber des ADAC auch die freiwilligen Feuerwehren Glonn und Ebersberg im Einsatz, sowie mehrere Rettungswagen und Notärzte des Roten Kreuzes. Wegen der Rettungsarbeiten musste die Staatsstraße 2079 komplett gesperrt werden. Den entstandenen Sachschaden am Bus und am komplett zerstörten Personenwagen schätzt die Polizei auf etwa 40 000 Euro. Zur endgültigen Klärung der Unfallursache wurde nach Rücksprache mit der zuständigen Staatsanwaltschaft in München ein Gutachter hinzugezogen.

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